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Barrierefreier Social Media Content – So machst du Content inklusiv

Unternehmen ergreifen viele Maßnahmen, um mehr Reichweite in Social Media zu erzielen, doch eine Sache übersehen sie oft: Allein in Deutschland leben mehr als eine halbe Million sehbehinderte und mehr als 300.000 schwerhörige beziehungsweise taube Menschen. Weltweit gibt es etwa eine Milliarde Menschen mit Behinderung

Damit diese Personen an dem, was dein Unternehmen oder deine Organisation postet, teilhaben können, muss dein Social Media Content barrierefrei sein. Davon profitieren alle Beteiligten. Schließlich ist es ein zentrales Erfolgsprinzip im Internet, dass die eigenen Inhalte möglichst vielen Nutzern zugänglich sind.

Barrierefreiheit in Social Media Content heißt: Du gestaltest Inhalte so, dass Menschen mit Einschränkungen sie problemlos konsumieren können. 

Was das im Einzelnen bedeutet und wie du barrierefrei postest, darauf gehen wir in den folgenden Abschnitten ein.

Tipps für barrierefreie Social Media Posts

Text

Sehbehinderte Menschen greifen oft auf Bildschirmleser zurück, um Texte im Internet zu verstehen. Diese Geräte sind eine tolle Erfindung, bei Texten in Social Media kommen sie aber oft an ihre Grenzen. 

Verhindern kannst du das durch folgende Maßnahmen:

  • Verständlichkeit: Formuliere Texte klar und geradlinig. Verzichte auf Bandwurmsätze und verwende Fremdwörter nur wenn nötig. All das kommt übrigens nicht nur bei Menschen mit Behinderung gut an. 
  • Schriftgröße und Fonts: Wähle eine gut lesbare Schriftgröße und sei zurückhaltend mit dem Einsatz außergewöhnlicher Fonts. Bildschirmleser haben Schwierigkeiten mit kunstvoll verschnörkelten Schriftarten. 
  • Emojis: Was wäre Social Media ohne Emojis? “Leichter zugänglich”, würde wohl ein Mensch mit Sehbehinderung sagen. Denn Bildschirmleser übersetzen die Symbole in Text. Das klingt dann so: “Lächelndes Gesicht mit Sonnenbrille. Rotes Herz. Lächelndes Gesicht mit zusammengekniffenen Augen.” Jetzt kannst du dir sicher vorstellen, wie anstrengend Ansammlungen von Emojis mitten in Texten für sehbehinderte Menschen sind. 

Das heißt nicht, dass du ab morgen nur Text pur verwenden sollst. Aber setze Emojis lieber sparsam ein und verwende sie am besten am Anfang und am Ende des Contents. 

  • Hashtags in CamelCase: Hashtags in CamelCase zu schreiben, also #OutdoorAdventures statt #outdooradventures, ist eine einfache Art, das Verständnis beim Lesen mit Screenreader zu erleichtern. Auch davon abgesehen ist es eine gute Idee, denn manchmal bewahrt es dich beziehungsweise deine Marke vor peinlichen Mehrdeutigkeiten; #susanalbumparty lässt grüßen. 

Schließlich fällt auch Menschen, die nicht auf einen Screenreader angewiesen sind, das Lesen leichter, wenn Hashtags nicht aus einer endlosen Aneinanderreihung von Kleinbuchstaben bestehen.

Probier es selbst aus:

  • #followfriday
  • #digitaldevelopment
  • #blacklivesmatter

Und jetzt: 

  • #FollowFriday
  • #DigitalDevelopment
  • #BlackLivesMatter

Texten in Social Media will gelernt sein. Wir unterstützen dich dabei. Lies jetzt unseren Blogartikel “10 Tipps für erfolgreiche Social-Media-Texte”.

Bilder 

Viele Menschen mit Behinderung können selbst mit Sehhilfe den Inhalt von Bildern nicht erkennen. 

Sie unterstützt du auf folgende Arten:

  • Beschreibende Captions machen deutlich, was sich auf einem Bild befindet.
  • Noch einfacher zu realisieren sind Alt-Tags. Sowohl Facebook als auch Twitter und LinkedIn sehen spezielle Funktionen dafür vor. 

Beispiel: Alt-Text in Facebook eingeben

Die Funktion Automatischer Alternativtext in Facebook macht das, was ihr Name sagt: Sie ergänzt Bilder automatisch durch eine Beschreibung. 

Du kannst den automatisch verfassten Text auch durch eine eigene Version ersetzen. Dafür gehst du folgendermaßen vor: 

  1. Wähle das Foto aus.
  2. Fahre mit der Maus darüber und klicke auf Barrierefreier Social Media Content: Facebook Alt Text bearbeiten Bearbeiten.
  3. Wähle “Erstellten Alternativtext überschreiben”. 
  4. Gib den Text in das Feld ein.
  5. Schließe den Vorgang mit Speichern ab.

Stattdessen kannst du Alt-Texte auch mit einem Social Media Management Tool hinzufügen. Swat.io stellt automatisch KI-generierte Alternativbeschreibungen zur Verfügung. So musst du sie nur mehr bei Bedarf anpassen.

Tipp: Achte darauf, dass Alt-Texte die zentrale Aussage von Bildern transportieren. Mit “Bild einer Statistik” können NutzerInnen im Zweifelsfall wenig anfangen. Anders sieht es aus mit “Statistik, die zeigt, dass es in Deutschland 2019 mehr als 300.000 schwerhörige Menschen gab”. Wenn es sich um ein witziges Bild handelt, versuche, den Humor in Text zu übersetzen. Keine einfache Arbeit, aber eine, die sehbehinderte Menschen zu schätzen wissen.

Videos

Statte Videos mit Untertiteln aus. Auch davon profitieren in Social Media nicht nur Menschen mit Behinderung. Deine Videos bleiben dadurch in einer lauten Umgebung verständlich oder können angesehen werden, wenn NutzerInnen den Ton nicht einschalten können.  

Barrierefreier Social Media Content: Video mit Untertitel

Viele Netzwerke erstellen automatisch Untertitel zu Videos. Das ist besser als nichts, speziell für Social Media Marketer mit wenig Zeit und Budget. Allerdings ist das Ergebnis oft fehlerhaft. 

YouTube gibt dir verschiedene Möglichkeiten, in YouTube-Studio selbst Untertitel zu Videos hinzuzufügen:

  • Datei hochladen
  • Mit AutoSync den Text eingeben
  • Text manuell eingeben, während das Video abläuft

Auch in Facebook, Instagram und Twitter stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung. Oder du nutzt ein Social Media Management Tool und sparst dir das Springen von einem Kanal zum nächsten. 

Noch ein Tipp für das Erstellen von Untertiteln:

Farben

Vielleicht hast du gehört, dass Facebook deshalb auf der Farbe Blau basiert, weil Mark Zuckerberg eine Rot-Grün-Sehschwäche hat. Ob das stimmt oder ob es sich dabei nur um eine gute Geschichte handelt, ist nicht geklärt.

Tatsache ist, dass etwa 8 Prozent aller Männer weltweit farbenblind sind

Du kannst dich also nicht darauf verlassen, dass alle Menschen Farben auf dieselbe Weise wahrnehmen. Ergänze sie deshalb zum Beispiel in Infografiken durch Symbole, Beschreibungen und Strukturen. Unterstreiche Hyperlinks und lege Wert auf starke Kontraste, gerade bei Schrift auf farbigem Hintergrund.

Das folgende Bild macht deutlich, wie sehr sich Kontraste auf die Lesbarkeit auswirken.

Barrierefreier Social Media Content: Kontraste
Quelle: Komodo

Die folgenden Farbkombinationen solltest du für barrierefreien Social Media Content vermeiden

  • Rot-Grün
  • Hellgrün-Gelb
  • Blau-Lila
  • Blau-Grau
  • Grün-Grau
  • Grün-Blau
  • Grün-Braun
  • Grün-Schwarz

Manchmal hilft es beim Erstellen von barrierefreiem Social Media Content, wenn du dich in die betroffenen Personen hineinversetzt. Dazu brauchst du keine angeborene Rot-Grün-Schwäche. Mit der Chrome-Erweiterung Spectrum kannst du testen, wie Inhalte für farbenblinde Personen aussehen. Dasselbe ist auch in Photoshop möglich. 

Sonstige Tipps

Es gibt noch andere Maßnahmen, die zu barrierefreiem Social Media Content beitragen:

  • Wenn du Werbung für Veranstaltungen machst, lege Eventseiten an statt nur Flyer zu posten. 
  • Falls du jemals die Idee hattest, dein Design mit blinkenden Lichtern aufzupeppen, verzichte darauf. Diese lösen bei manchen Personen epileptische Anfälle aus.
  • Verwende aussagekräftige Call to Actions – statt “hier klicken” lieber “für Newsletter anmelden”. 

Barrierefreiheit in Social Media hilft nicht nur Menschen mit Behinderung

Ob durch verständliche Texte, gut lesbare Schriften oder CamelCases, viele Methoden, mit denen du Social Media Content für Menschen mit Behinderung zugänglich machen kannst, verbessern deine Inhalte für alle NutzerInnen. In der Regel profitiert auch das eigene Image davon. Es lohnt sich also in mehrerlei Hinsicht, auf Social Media Accessibility zu achten. 

Dabei ist das Erstellen barrierefreien Contents ein Stück weit Learning by Doing. Bitte betroffene NutzerInnen ruhig von Zeit zu Zeit um ein Feedback. Im Zweifelsfall kommen sie dieser Bitte gerne nach und helfen dir so, noch mehr Menschen in sozialen Netzwerken zu erreichen.

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