Social Media Trends 2019: 35 ExpertInnen verraten welche Trends du nicht verpassen darfst
2018 ist fast vorbei und damit die Zeit gekommen, den Anlauf ins neue Jahr zu planen. Damit du dabei nicht auf dich allein gestellt bist, haben wir 35 Experten für Social Media Marketing nach ihren Prognosen für 2019 gefragt. Was wird sich verändern, welche großen Trends sind im Bereich Social Media Marketing zu erwarten und was sollten Unternehmen auf jeden Fall tun, um 2019 ganz vorne mit dabei zu sein? Hier findest du Antworten auf diese Fragen.
Social Media Trend #1: Forderung nach betriebswirtschaftlichen Kennzahlen
2019 wird ein spannendes Jahr. Professionalisierung und Monetarisierung werden in den Fokus rücken und die Geschäftsführungen werden die letzten Jahre Social-Media-Arbeit hinterfragen. Die Schnittstelle „Social Media“ und „Betriebswirtschaftslehre“ wird auch im kleinen und mittelständischen Bereich wichtig und Forderungen nach Kennzahlen wie CAC, ROI oder CLV werden auf den Tischen der Social Media ManagerInnen landen. Mich persönlich freut das sehr – insbesondere, weil es einer ganzen Branche helfen wird, an Glaubwürdigkeit, Relevanz und Eigenständigkeit zu gewinnen.
Thomas Meyer, Social Media Stratege bei Toman+Meyer.
Social Media Trend #2: Social Video weiter im Vormarsch
Wenn ich jetzt Live-Video sage, werdet ihr denken, dass ist ein alter Hut. In Bezug auf YouTube könnte man das vielleicht noch behaupten, aber die Beliebtheit von Live-Content auf Facebook und Instagram wird 2019 noch weiter steigen. Diese Entwicklung sollte aus Marketing-Sicht nicht ungenutzt bleiben. Denn die Interaktivität, die dadurch möglich wird,macht Live-Videos zu einem Key-Element in Sachen Brand-Follower-Relationship.
Katharina Ratzberger, Leitung Content Marketing bei Pulpmedia.
Social Media Trend #3: Stories, WhatsApp Business, Chatbots, Paid Media und Konsolidierung
Die Themen Stories, WhatsApp Business und Chatbots, Paid Media und Konsolidierung werden 2019 dominieren.
Mit Instagram hat es Facebook bereits vorgemacht. Das Nachziehen und Forcieren der Story-Formate auf der blauen Plattform wird dieses Format unweigerlich weiter in den Fokus der Nutzung rücken. Marketer sind gut bedient, sich 2019 intensiv mit Stories zu beschäftigen.
Der breite Rollout von WhatsApp Business und die damit verbundenen API-Möglichkeiten werden viele Unternehmen 2019 beschäftigen. Skalierbarer Kundendienst mit professionellen Tools und Chatbots dürfte 2019 ein wichtiger Treiber sein. Bei immer mehr Menschen steigt die Akzeptanz für automatisierte und zielgelenkte Kommunikation.
Immer mehr Unternehmen werden 2019 merken, dass auch gute Inhalte nur noch mit dem gezielten Einsatz von Paid Media gute und effiziente Reichweiten erzielen werden können. An die Customer Journey angepasste Paid Media Konzepte sind notwendig und werden mittel- und langfristig den Erfolg im Bereich Social Media sicherstellen. Eine Social-Media-Strategie ohne den Einsatz von Paid Media dürfte 2019 nun endgültig zum Scheitern verurteilt sein.
Die strategische Konsolidierung bzw. das Konsolidieren der Präsenzen, Handlungen und Anpassung der Ziele an die heutigen Einsatzmöglichkeiten auf den Online- und insbesondere auf den Social-Media-Kanälen sollte 2019 ein wichtiges und auch notwendiges Thema auf der ToDo-Liste von Unternehmen sein.
Thomas Hutter, CEO Hutter Consult AG, gehört zu den renommiertesten Beratern rund um Digital- und Facebook-Marketing im deutschsprachigen Raum.
Social Media Trend #4: Live Video, Messenger Marketing & Bildersuchmaschine Pinterest
Die Social-Media-Welt ändert sich konstant jedes Jahr und für Unternehmen wird es immer schwieriger, nicht nur die passenden Kanäle zu bespielen, sondern auch die richtigen Inhalte zu finden und zu erstellen. Das Thema Video war schon 2018 sehr präsent und wird 2019 – vor allem in der Live-Variante – noch an Bedeutung gewinnen . Facebook und Instagram setzen jetzt ebenfalls darauf.
Durch die regelmäßig angepassten Algorithmen der großen Netzwerke erreichen Unternehmen organisch weniger Menschen. Individualisierung ist in diesem Zusammenhang sicher ebenfalls ein großes Thema. Chatbots – also Messenger Marketing – können hier sinnvoll in der Customer Journey eingesetzt und für Dialogmarketing genutzt werden.
Als Traffic-Bringer für Webseiten nach wie vor unterschätzt ist Pinterest. Das Bildernetzwerk ist ja per se nicht Social Media, sondern eine (Bilder-)Suchmaschine mit Social Aspects. Große Blogger setzen schon seit einiger Zeit auf die Traffic-Quelle und erhalten vielfach ebenso viele Zugriffe über Pinterest wie über Google. Unternehmen, die jetzt darauf setzen, können davon profitieren.
Barbara Riedl-Wiesinger, Online Marketing Expertin bei Kaleidocom.
Social Media Trend #5: Solide Fundamente, Daten Austausch und Community Building
In 2019 heißt es erstmal: Aufwachen! Je weiter sich die Online-Marketing- und Social-Media-Branche entwickelt, umso mehr nimmt das Bullshit Bingo zu. Es wird einem Trend nach dem anderen hinterhergejagt, statt sich um ein solides und funktionierendes Fundament zu kümmern, Prozesse fertig zu denken, umzusetzen und laufend zu verbessern. Ich wünsche mir für die Branche weniger Reichweiten- und Aufmerksamkeits-Geilheit, sowie weniger Vortäuschen. Stattdessen mehr Echtheit, mehr Bodenständigkeit und mehr Anpacken.
Abseits von diesem Wunsch für die Branche wird sich 2019 sehr um die Vernetzung von Daten bewegen, das damit zusammenhängende Verwalten dieser Daten und der Austausch zwischen unterschiedlichen Systemen. Das aktive Segmentieren von interessierten Nutzern und individuelles Abholen der Nutzer im Kaufprozess wird darauf weiter aufbauen.
Im Social Media Marketing sehe ich weiterhin einen starken Trend im Community Building, dem Aufbau von Bezugsgruppen und einer kundennahen Erfahrung mit der Marke oder dem Produkt durch ein Zusammenspiel von interessanten Inhalten, direktem Austausch mit Fans und Followern und kreativen Ansätze bei Anzeigen.
Florian Hieß beschäftigt sich seit über 10 Jahre mit Online Marketing. Bei Swat.io ist er als Head of Digital Marketing für alle Marketing Aktivitäten verantwortlich.
Social Media Trend #6: Influencer Relations richtig eingesetzt
2019 wird ein spannendes Jahr, vor allem für den Bereich Influencer Relations. Ich denke – und wünsche mir –, dass Unternehmen erkennen, welchen Mehrwert Influencer richtig eingesetzt bieten können. Aber vor allem wünsche ich mir, dass Unternehmen und Agenturen die Zahlen der Influencer besser beleuchten und sich nicht nur von vielen Followern blenden lassen. Die Devise, dass die richtigen Influencer mehr wert sind als die mit vielen Followern, gilt für mich jetzt mehr denn je. Im Bereich Social Media denke ich, dass Unternehmen Ziele für ihre eigenen Plattformen klarer definieren werden – einen Account zu betreiben, nur um dabei zu sein, reicht heute nicht mehr. Content Marketing und Performance Marketing müssen konstant betrieben werden!
Alina Heiner, Social Media Beraterin bei www.sososocial.com.
Social Media Trend #7: Chatbots, Livestream & Smart Speakers
2019 werden wir meiner Meinung nach einen massiven Schub beim Einsatz von Chatbots in Kombination mit Social Ads sehen – zu Lasten der Traumzahlen, die derzeit in Bezug auf Messenger Funnels durch die Foren geistern. Außerdem gehe ich von einem weiteren Wachstum bei Livestream aus. Damit werden hoffentlich auch ein paar neue Format-Ideen einhergehen und dafür sorgen, dass die Verweildauer in verschiedenen Networks steigt. Besonders spannend wirkt aus meiner Sicht das Thema Smart Speakers/Voice Search, nicht zuletzt, weil Weihnachten zahlreiche Geräte unter dem Weihnachtsbaum liegen und somit noch mehr Haushalte erreichbar sein werden.
Daniel Friesenecker, Online Marketing Berater & Inhaber bei Friedacon und Podcaster bei The Angry Teddy.
Social Media Trend #8: Videos, Live-Videos, Stories und Mobile-First
Ich sehe drei große Entwicklungen, die unsere Social Media Strategie in 2019 formen.
Der Rückgang von Reichweite auf Facebook führt dazu, dass wir unsere Aktivitäten über mehrere Netzwerke streuen. Traffic als Social-Media-Ziel funktioniert nicht mehr, weil Facebook die Nutzer so lange wie möglich bei sich halten will. Statt wie früher viele Link-Posts zu teilen, versuchen wir, mit Fragen zur Interaktion zu animieren.
Facebook und Instagram versuchen weiter, Youtube vom Video-Thron zu stürzen. Videos, Live-Videos und Stories sollten unbedingt Teil der Social-Media-Strategie sein. Und hier ein großes Aber: Facebooks Videostatistiken taugen wenig und Views sind nicht gleich Views. Schau dir genau an, wie viele Leute tatsächlich deine Videos bis zur Hälfte oder zum Ende schauen. Unsere Erkenntnis: 15- bis 60 Sekunden-Videos laufen gut auf Facebook. Lange Videos sind besser auf Youtube aufgehoben.
Die mobile Nutzung hat die Desktop-Nutzung abgelöst. Da wir unseren Content am Laptop erstellen, müssen wir uns immer wieder daran erinnern: Mobile first. Alle geteilten Inhalte müssen am Handy gut aussehen und quadratische oder Hochkant-Videos sind bei Facebook und Instagram Pflicht.
Sandra Holze ist Expertin für Online-Marketing, Business-Trainerin und Mutmacherin.
Social Media Trend #9: Stories, Direct Messaging & Influencer
2019 werden Instagram und speziell Instagram Stories zur Gelddruckmaschine von Facebook. Instagram ist das „neue“ Facebook gilt in 2019 mehr denn je. Auch Instagram Direct wird weiter in den Fokus rücken. Sprachnachrichten, direkte Anbindung zu Stories und gezieltes Sharing sind klare Anzeichen dafür. Damit wird Facebook nach dem Messenger und WhatsApp seinen dritten Messenger Kanal stärken.
Des Weiteren wird sich der Kampf um Creator und Influencer auf den Plattformen fortsetzen. Speziell Twitch könnte hier eine große Rolle abseits von Instagram und YouTube spielen. Die Diskussionen über Nano, Micro und Macro Influencer legen sich hoffentlich. Influencer anhand von Followerzahlen einzuordnen, egal in welcher Größenordnung, ist nicht mehr zeitgemäß.
Als dritten Trend für 2019 sehe ich Messaging Apps. Customer Service, Content Distribution und Kundenbindung über Messaging Apps werden einige der Themen für
2019 werden. Die technologischen Voraussetzungen dafür sind vorhanden und jetzt gilt es, diese in die eigenen Kanäle und Prozesse zu integrieren.
Jan Firsching, Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT.
Social Media Trend #10: Vertrauen und Authentizität
Vertrauen ist besonders nach dem turbulenten Jahr 2018 eines der wichtigsten Stichwörter für viele Konsumenten. Aufgrund dessen sehe ich einen starken Trend in Richtung „Authentizität“ bei Produkten, Brands und Firmen. Dies gilt insbesondere für das oftmals „unnahbare“ Management wie auch den Kopf eines jeden Unternehmens. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass private Profile auf Social Media, speziell LinkedIn und Twitter, zukünftig immer mehr als Sprachrohr genutzt werden, um das Vertrauen von Kunden zu gewinnen und langfristig zu behalten.
Patrizia Pogacar, Social Success Managerin bei Swat.io.
Social Media Trend #11: Professionalisierung, Strategie, Markenbotschafter & Social Media Konsolidierung
Der übergeordnete Trend, der sich 2019 in vielen Bereichen zeigen wird, ist für mich eine Professionalisierung. Disziplinen wie Influencer Marketing, Social Media oder Content Marketing benötigen dringend einen ordentlichen Frühjahrsputz, denn bei vielen Marken hat sich hier ein ziemlicher Wildwuchs gebildet. Es fehlt an Strategien, Know-how und Kreativität. Ausschlaggebend für die Professionalisierung wird aber am Ende der Kostenfaktor sein: Was bringt uns den gesetzten Zielen wirklich näher (wenn schon klar ist, was die Ziele sind) und was verursacht lediglich Kosten?
Erstmals seit vielen Jahren steht auch Facebook vor einem wegweisenden Jahr. Die vielen Skandale der letzten Monate könnten bei der Konsolidierung der Markenauftritte im Social Web eine Rolle spielen und vor allem werbeunwillige Marken zu einem Abschied oder einer reduzierten Präsenz bewegen.
Weiter im Trend sehe ich Markenbotschafter und hier speziell die Thought-Leader aus dem C-Level. Ihr Thema für 2019: Brand Purpose! Haltung zeigen wird für Unternehmen im nächsten Jahr nochmal wichtiger. Die Mega-Influencer sind dagegen out. Ihre Rolle nehmen vermehrt die Nano-Influencer ein, die ihren Einfluss über thematische Expertise ausüben und nicht über Reichweite.
Falk Hedemann, @Wissenssucher / UPLOAD-Magazin.
Social Media Trend #12: Social Commerce, Live Video & Generation Z Marketing
Social Media verändert sich ständig. Ich bin immer sehr skeptisch, wenn es darum geht, zu entscheiden, welche neuen Trends bestehen bleiben. Ich denke jedoch, dass die wichtigsten Trends in den sozialen Netzwerken für 2019 der Social Commerce sein werden, sowie benutzergenerierte Inhalte, Live-Videos und einem stärkeren Fokus auf die Gen Z.
Menschen vertrauen auf Inhalte, die von anderen Nutzern erstellt wurden. Laut einer Umfrage von TurnTo vertrauen 88% der US-Verbraucher Produktempfehlungen, die direkt von Freunden kommen. Die Kombination von nutzergenerierten Inhalten mit den Produkten oder Dienstleistungen, die eine Marke zu bieten hat, wird potenziellen Kunden sicherlich helfen, ihre Kaufentscheidungen schneller zu treffen. Beyerdynamic leistet hervorragende Arbeit beim Sammeln und Kuratieren von benutzergenerierten Inhalten von verschiedenen Social Media-Plattformen auf einer Social Wall und kombiniert diese mit einer Call to Action, die zu relevanten Produktseiten führt.
Videomarketing war in den letzten Jahren ein starker Trend und wird auch 2019 wichtig bleiben. Social Videos sind aufmerksamkeitsstark, aber Live-Videos sind noch ansprechender. Live-Video hat im vergangenen Jahr eine große Popularität erlangt und ich denke, dass 2019 mehr Marken dieses Format nutzen werden. Live-Video kann für Interviews mit Branchen Experten, Produktdemos, „hinter den Kulissen“ Einblicke, Unboxing Videos und dergleichen verwendet werden. Es gibt eine Spontanität und Authentizität bei Live-Streams, die das Publikum ermutigt, sich mehr einzubringen. Deshalb denke ich, dass Live-Video auch 2019 weiterhin ein Trend sein wird.
Gen Zs sind die ersten echten Digital Natives und verbringen viel Zeit mit Social Media. Sie lieben personalisierte Inhalte und legen Wert auf Authentizität. Da Gen Z der Werbung nicht sehr vertrauen, müssen Marken nach verschiedenen Wegen suchen, um mit ihnen zu interagieren. Sie wollen mit Menschen in Kontakt treten, nicht mit Unternehmen. Deshalb liegt eine der größten Chancen für Marken, die die Gen Z ansprechen wollen, im Influencer-Marketing.
Daniela Turcanu, Senior Marketing Manager at Walls.io.
Social Media Trend #13: Der Newsfeed ist tot, lang leben die Stories?!
Ein Trend ist jedenfalls klar und der wird sich auch 2019 fortsetzen: der Shift des Nutzerverhalten von Feeds zu Stories entlang aller Plattformen wird weitergehen.
Für dich als Werbetreibender bedeutet das: Du solltest dich intensiv mit dem Story-Format auseinandersetzen und dies bei der Planung von Anzeigenerstellung und Budgets berücksichtigen.
Insbesondere auf die Kreation von Werbeanzeigen wirkt sich dieser Trend aus. Denn die Erstellung von Story Ads ist aufwändiger als klassische Feed-Anzeigen. Schließlich lassen sich bestehende Werbemittel (bisher) nur bedingt in dem Hochkant-Smartphone-Format einsetzen. Doch das hat auch Facebook erkannt und arbeitet an Möglichkeiten, die Anzeigengestaltung für Stories zu erleichtern (Stichwort:Video Creation Kit) – denn natürlich möchte das Unternehmen aus Menlo Park Stories 2019 stärker monetarisieren.
Neben Stories wird das Thema Messaging im nächsten Jahr weiter an Stellenwert gewinnen. Riesiges Potenzial bietet hierbei neben dem Facebook Messenger natürlich WhatsApp, welches2019 für Werbekunden geöffnetwerden soll. Und ja, auch in der grünen App wird voraussichtlich mit einem Story-Anzeigenformat im Status-Bereich die Anzeigenrakete gezündet werden.
Nach einem turbulenten Jahr wird sich Facebook im neuen Jahr 2019 weiter professionalisieren und hoffentlich einige Löcher schließen. Die Social Media Advertising Welt wird insgesamt aufgrund neuer Formate und Plattformen fragmentierter und bleibt schnelllebig. Langweilig wird es jedenfalls auch im neuen Jahr nicht.
Florian Litterst hilft Werbetreibenden mit seinen Tutorials, Strategien & Tipps und ist hauptberuflich bei der Digitalagentur Burda Direct interactive GmbH beschäftigt.
Social Media Trend #14: Fix the Basics
Der Trend für 2019, dem ich wirklich den Durchbruch wünsche, ist „Fix the basics“. Bevor man Chatbots, fancy Videos oder irgendeine Social Media-Kampagne in Angriff nimmt oder gar einen neuen Kanal eröffnet, sollten die Landing Pages performant und responsive sein, die Redaktions- und Community-Management-Prozesse glatt laufen und die eigenen Ziele sowie deren Messung klar sein. Es wäre ja schade, wenn die Kampagne Aufmerksamkeit auf die Pannen im Daily Business lenkt statt auf das eigentliche Produkt! Mit einer soliden Social Media-Strategie gewinnt man vielleicht keine Preise, aber eine loyale Community.
Ally Auner aka DigitAlly, Digitalstrategin und Social Media Consultant
Social Media Trends #15: Social Commerce, Shoppable Content und künstliche Intelligenz
Unter den vielen Trends, die sich entweder schon abzeichnen oder die wir noch gar nicht kennen oder wirklich wahrnehmen, hebt sich für mich eine Entwicklung besonders hervor für 2019:
Wie oft wurde Social Commerce gehyped und wieder totgesagt: Aber mittlerweile zeichnet sich klar ab, dass Social Commerce – also der Verkauf von Produkten via Social Media bzw. die nachweisliche Initialisierung oder die teilweise oder komplette Abwicklung des Kaufprozesses in Social Media – ein integrativer Bestandteil dieser Plattformen und unseres Social-Media-Nutzungsverhaltens werden wird. Social Commerce ist nichts Neues, aber alle Social Media Plattformen, allen voran der Facebook-Konzern mit seinen Plattformen Facebook, Instagram und WhatsApp, arbeiten intensiv an der Vereinfachung aller Prozesse und der messbaren Monetarisierung aller Maßnahmen – für Unternehmen, die etwas verkaufen und Agenturen, die solchen Unternehmen helfen, und das nötige Budget investieren werden (müssen) und somit natürlich auch für Facebook selbst.
Der Kauf(-prozess) von Produkten soll für den Konsumenten/Nutzer so einfach und unterbrechungsfrei wie möglich werden – und der Verkauf von Produkten für Unternehmen so effizient, effektiv und nachvollziehbar/messbar wie möglich.
Aktuell bieten viele Plattformen schon die Möglichkeit, Produkte, die im Posting/Content (z. B. auf einem Bild) abgebildet sind, zu verlinken. Der Link geht aber normalerweise raus in den jeweiligen Onlineshop und das birgt viele Gründe für hohe Absprungraten und nicht abgeschlossene Checkouts.
Ein paar Klicks, idealerweise aus dem Content heraus in den Warenkorb, ist nichts Neues. Aber ein integriertes/hinterlegtes Kundenkonto inklusive Zahlungsmethode, Rechnungs- und Lieferadresse, und das alles ohne die Plattform idealerweise verlassen zu müssen, ist der logische nächste Schritt.Das fördert natürlich Impulskäufe (und wahrscheinlich auch die Retourenquoten), aber senkt hoffentlich Absprungraten.
Die immer tiefer gehende Integration von Shops und Produkten in Facebookseiten und Instagram Business Accounts, Facebook-Pixel, Custom Audiences, Facebook Attribution (Facebook Marketplace vielleicht hier ausgenommen) usw. zeigen klar in diese Richtung. Dasselbe gilt für Snapchats Kooperation mit Amazon. Amazon wiederum arbeitet in den USA schon mit Amazon Attribution daran, externen Traffic und dessen Conversions erstmals auf breiter Basis und verlässlich messbar und zuordenbar zu machen. Das wiederum wird Social Media Plattformen zu noch mehr Relevanz als Trafficquellen im E-Commerce verhelfen.
Dazu werden wir 2019 eine Explosion an KI-basierter (oder nur automatisierter) Kundenkommunikation via Bots erleben. Von der Beratung über den Support werden Bots immer mehr Kommunikation abwickeln, und das wiederum vor allem über Messenger wie den Facebook Messenger. Spannend wird’s, wenn die Chatbots auch plattformübergreifend auf den Nutzer eingehen können: Ich starte die Kommunikation über den Facebook Messenger, setze Tage später auf der Website den Chat fort und schreibe über WhatsApp dann nach Monaten eine Supportfrage, und jedes Mal identifiziert mich der Bot, weiß alles über mich und kann mir somit sofort weiterhelfen.
Auf manche Dinge müssen wir vielleicht noch etwas länger warten, manches davon zeichnet sich aber klar ab. Meine Erfahrungen in den letzten Monaten, gerade in der Kombination von Social Media und Amazon, zeigen, wie wichtig Social Media in Zukunft als qualifizierte Trafficquelle und sogar als direkter Absatzkanal sein wird.
Karim Patrick Bannour ist Social Media Experte und Geschäftsführer bei www.viermalvier.at und www.marktplatz1.com.
Social Media Trend #16: Stories, Direktnachrichten und gesprochene Inhalte
Social Media werden privater: Stories und speziell Direktnachrichten gewinnen weiter an Bedeutung. Selbstorganisierte Mikronetzwerke in Messengern sind für viele Menschen wichtiger als die großen Timelines. Menschen suchen sich immer sorgfältiger aus, welche Neuigkeiten sie von wem sehen und wo.
Social Media werden auditiver: Sprachassistenten, Sprachsteuerung und KI sorgen mit dafür, dass Sprachnachrichten und gesprochene Inhalte an Bedeutung gewinnen. Der Podcast-Boom passt dazu.
Die Schere klafft immer weiter: Während digitale Medien und mobile Nutzung im Alltag eines Großteils der Bevölkerung angekommen sind, bleiben diejenigen mehr und mehr außen vor, die nicht mitziehen können oder wollen. Das gilt auch für Unternehmen: Während es auf der einen Seite mittlerweile sehr viele digitale Meister gibt, kommunizieren weite Teile gerade des Mittelstands sowohl extern als auch intern nicht annähernd so zeitgemäß, wie es ihre Mitarbeiter und Kunden im Privatleben längst gewöhnt sind. Hier wird es 2019 bei vielen darum gehen, aufzuholen.
Dr. Kerstin Hoffmann, Vortragsrednerin und Kommunikations- und Strategieberaterin, www.kerstin-hoffmann.de.
Social Media Trend #17: Influencer Marketing, Storytelling und Voice Search
Influencer spielen auch 2019 eine Rolle, die Frage ist, welche. Die großen Influencer haben an Glaubwürdigkeit verloren. Hier besinnen sich hoffentlich viele auf einen Werte-Fit und schauen eher, ob Marke und Influencer zusammenpassen, als auf die pure Reichweite. Einige Unternehmen mussten auch erkennen, dass Influencer Relations kein Selbstläufer sind und man auch an dieses Thema strategisch herangehen muss. Beides wird sicher Micro, Nano und Corporate Influencern in die Hände spielen.
Storytelling und guter Content bleiben der Schlüssel, um Nutzer/innen heutzutage noch hinter dem Ofen hervorzulocken. Hier werden Formate wie Instagram oder Facebook Stories immer selbstverständlicher. Entscheidend bleiben kompetente und talentierte Mitarbeiter/innen hinter den Kanälen.
Themen wie Voice Search (und die entsprechende Optimierung von Inhalten) und Smart Speaker sind bereits da und müssen langsam intensiver mitgedacht werden. Wenn eine Alexa schon einen Gastauftritt bei GZSZ hatte – zumindest als bezahlte Produktplatzierung –, sagt das schon viel aus.
Jochen Hencke ist Content Konzeptionierer, Social Media User und Blogger.
Social Media Trend #18: Vertrauen & Storification
Nutzer kaufen heutzutage nicht mehr von gesichtslosen und unpersönlichen Marken.
Mehr wie eine Person als eine Marke zu sein ist das, was Leute zum Kommentieren, Interagieren und Kaufen anregt. 2019 wird es darum gehen, für Audiences relevant zu sein und Vertrauen aufzubauen, indem Marken Werte repräsentieren, die mit den eigenen übereinstimmen.
Die Markenwerte und Mission in den Mittelpunkt der Kommunikation zu stellen, lässt Personen mit der Marke connecten und langfristige Beziehungen aufbauen.
Dieser Trend beeinflusst auch die Art, wie wir Content konsumieren. Nachdem wir immer mehr reale und authentische Einblicke in das Leben anderer bekommen, erwarten wir uns dasselbe von Marken.
Dies öffnet die Tür für Marken, mehr menschliche Geschichten zu erzählen, mit Formaten, die Nischen aktivieren und Vertrauen aufbauen. Eines dieser Formate sind „Stories“. Dieses Format ist im vergangenen Jahr explodiert, da Stories echt, unmittelbar und persönlich sind und damit Potenzial haben, den News-Feed einzuholen.
Alice Katter ist selbstständige Social Brand & Creative Strategist.
Social Media Trend #19: Content wird bewegter, mobiler und vergänglicher
Einer der meiner Ansicht nach extrem wichtigen Social Media Trends für 2019 ist der Shift bei der Verbreitung eigener Inhalte. Nachdem Instagram Stories erfolgreich von Snapchat übernommen und selbst zum Erfolgsmodell gemacht hat, wird dieses Format 2019 auch auf Facebook wichtiger werden. Die Art und Weise, wie Content in News Feeds konsumiert wird, ändert sich. Weil die Stories wichtiger werden, erlebt auch Video generell einen anhaltenden Aufschwung. Social Media Content wird schneller, bewegter, mobiler und durch die Stories auch vergänglicher. Genau deswegen wird es 2019 eine der Hauptaufgaben sein, eigene Inhalte so aufzubereiten, dass sich die Zielgruppe (wieder) besser erreichen lässt. Ohne das Erzeugen nachhaltiger Aufmerksamkeit wird es schwieriger, in Social Media das richtige Publikum anzusprechen.
Björn Tantau, Experte für Social Media und Online Marketing
Social Media Trend #20: Data-Deep-Dive, Social Shopping & Marketing Automation
2018 war das Jahr der Professionalisierung. 2019 wird das Jahr der Data-Deep-Dives. Durch die adaptierten Algorithmen zu Jahresbeginn wurden so manchem Kommunikationsverantwortlichen die Augen auf brutale Art aufgerissen. Social Media ist halt doch kein TV-Kanal.
Manche kamen in eine Art Schockzustand. Andere haben die Ärmel hochgekrempelt und begannen mit ihrem Data-Deep-Dive. Mit allen Trends (Social Shopping, Chatbots, Marketing Automation …) im Hinterkopf wird es immer wichtiger, User in ihren Entscheidungen entlang des gesamten 3A3R-Funnel zu begleiten. Social Media leistet dabei in jeder einzelnen Stageeinen essentiellen Beitrag. Welcher dies für die eigene Marke ist, gilt es basierend auf den vorhandenen Daten (DSGVO ist nicht das Ende!) herauszufinden. Davon ausgehend müssen alle ergriffenen Maßnahmen entsprechend optimiert werden.
Dies wird 2019 außerdem zu einer Priorisierung von Maßnahmen und eingesetzten Mitteln führen. Ich freue mich darauf, zu sehen, wie Unternehmen – wieder weg von der Hysterie – alles tun zu müssen, um sich hin zu einem strategischen, fokussierten und daten-basierten Dialog zu entwickeln.
Theresa Zöchmeister ist Growth Hacking und Social Media Expertin bei Hackabu.
Social Media Trend #21: LinkedIn, Growth Hacking und Voice Search
2019 wird LinkedIn dank größerer Werbe- und Content-Marketing Budgets enorm wachsen und aufwendig betriebene (internationale) Company Pages werden auch für KMU endgültig zum unverzichtbaren Bestandteil ihrer Social Media Präsenz.
Growth Hacking wird sich stärker diversifizieren, Mikro-Communities an Bedeutung gewinnen. Facebook wird noch trashiger werden, Twitter noch fader und Instagram noch ephemerer. Im Werbesektor werden im Vergleich zu 2018 neben LinkedIn auch Amazon, Instagram und WhatsApp gewinnen.
Ach ja, die Blockchain… Bitcoin wird Anfang Januar einen (womöglich) letzten Höhenflug hinlegen, also brav hodeln bis nach Weihnachten. Die kurze Ära der Blockchain Start-Ups ist schon wieder vorbei, bevor sie richtig begonnen hat: Man muss nicht jedes Business dezentralisieren und auf absurd rechenintensiver Infrastruktur laufen lassen.
Für SEO werden User Signals und Content Hubs auch die nächsten 12 Monate eine wichtigere Rolle spielen als die Sprachsuche. Google wird neue Datentypen in den Knowledge Graph integrieren, die Zusammenhänge zwischen Search Intention und Gestaltung der SERPs werden an Komplexität gewinnen.
Ritchie Pettauer ist Online Marketing Berater, Blogger, Lektor an der Universität Wien und Keynote Speaker zum Thema digitale Kommunikation.
Social Media Trend #22: Video is Queen – auch in 2019
2019 bleibt Video das dominierende und effizienteste Tool in den sozialen Medien. Das ist übrigens eine ziemlich coole Sache, denn wir denken in Bildern. Genauer gesagt in bewegten Bildern mit Ton. Im nächsten Jahr darf das „fehlende Equipment“ keine Ausrede mehr sein, denn der Trend geht weg von glatt gebügelten Imagevideos hin zum (spontanen) Live-Video – gefilmt mit der Handykamera. Allerdings wird unsere Aufmerksamkeitsspanne immer kürzer, sodass vor allem Visual Interest und der Mehrwert bei Videos im Vordergrund stehen sollten.
Michaela Dyck – Webseitenstrategin.
Social Media Trend #23: Weniger Datensilos, mehr Transparenz
Auf Konferenzen hat man oft den Eindruck, es gäbe zwei Social-Media-Lager: die Community- und die Performance-Fraktion. Überspitzt formuliert schauen die einen auf Inhalte und Interaktionen und die anderen auf Kosten und Umsatz. Sie könnten beide voneinander lernen, tun es aber nicht. Denn solange ihre Ergebnisse mit unterschiedlichen Kennzahlen gemessen werden, unterscheidet sich auch die Herangehensweise.
Meine Hoffnung ist, dass sich das ändert. Angebote wie Facebook Analytics kombinieren „Likes“ und „Sales“, „Reactions“ und „Revenue“ in übersichtlichen Dashboards. Sie brechen Datensilos auf und vereinen Kennzahlen. Dadurch wird auf einmal messbar, was ein „Fan“ wirklich wert ist und wie loyal ein Kunde bleibt, der über Anzeigen gewonnen und im „Funnel“ seziert wurde.
Wir werden noch lange damit zu tun haben, alles messbar zu machen. Das alles ist nur ein Anfang. Ich glaube aber, 2019 wird in dieser Hinsicht ein spannendes Jahr – und letztlich wird es dazu führen, dass wir enger zusammenarbeiten. Gute Aussichten!
Nach fünf Jahren bei der yeebase media GmbH, dem Verlag hinter t3n.de und dem t3n Magazin, zuletzt als „Head of Online-Marketing“, ist Lars Budde als selbstständiger Berater aktiv. Sein Fokus: Facebook-Advertising im E-Commerce.
Social Media Trend #24: Peak Social und Social-Media-Wahlkampf
In den letzten anderthalb Jahren sehen wir immer deutlicher, wie sich die Nutzung sozialer Netzwerke wie Facebook wandelt: weg von Feeds und Timeline hin zu geschlossenen Communities und direkter Kommunikation, z.B. in Gruppen, Foren oder via Nachrichten-Apps. Soziale Netzwerke haben ihren Zenit als Plattform für Massenkommunikation überschritten.
Plattformen, die ihren Nutzern den Austausch auch in kleinen Communities ermöglichen, werden davon profitieren und wachsen. Aus der Many-to-many-Kommunikation wird eine Few-to-few-Kommunikation.
Auch die digitale Kommunikation für Unternehmen und Marken wird dadurch viel fragmentierter – und herausfordernder. Denn die Antwort ist eben nicht länger die Facebook-Seite für alle. Vielmehr braucht es die Kombination: Zuhören, um die unterschiedlichen Zielgruppen besser zu verstehen, guter Content, der individuell auf die Interessen und Wünsche dieser Zielgruppen zugeschnitten ist, langfristige Beziehungen mit Influencern und Meinungsführern in etablierten Communities. Und vor allem der Dialog mit den Nutzern.
Die Landeswahlkämpfe in Hessen und Bayern haben in 2018 einmal mehr gezeigt, dass die politische Willensbildung nicht ausschließlich im Netz stattfindet. Denn es gab keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Aufmerksamkeit für die Parteien im Netz und dem Wahlergebnis. Gerade mit Blick auf die Europawahl im Mai 2019 heißt das, dass die Lautesten im Netz nicht auch die sind, die am Ende gewählt werden.
Gleichzeitig gibt es beim digitalen Wahlkampf aller Parteien noch viel Luft nach oben. Parteien und Politiker erreichen die Menschen eher, indem sie Haltung zeigen und ihre Themen und Inhalte erklären, anstatt schöne Bilder von Wahlkampf-Events und die immergleichen Wiederholungen der Wahlkampfslogans zu posten.
Katja Evertz ist Digital Strategist bei FleishmanHillard in Frankfurt und berät Unternehmen und Organisationen in Sachen digitaler Kommunikation. Darüber hinaus bloggt sie rund um Social Media Monitoring und Analytics auf www.monitoringmatcher.de.
Social Media Trend #25: Globale Attribution und der Austausch von Pixel-Daten
Ich wage diesmal zwei technische Voraussagen aus Sicht eines Performance Marketers im Universum von Big Blue – naturgemäß ist da auch der Wunsch ein wenig Vater des Gedanken.
Erst im Herbst wurde mit Facebook Attribution ein Tool ausgerollt, das geräteübergreifend Conversions über Facebook, Instagram, Audience Network und Messenger misst. Speziell für Unternehmen mit längerer Customer Journey und vielfältigen Touchpoints ist das ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung. 2019 wird noch viel Energie in die korrekte Zuordnung einer Zielerreichung zum entsprechenden Verkaufskanal investiert werden – vor allem plattformübergreifend. Sprich: die Facebook-Welt kombiniert mit Google Adwords, DoubleClick Display, Newsletter und anderen.
Auch nach der DSGVO ist das Tracking von Useraktionen auf Webseiten für erfolgsorientiertes Marketing unumgänglich. 2019 wird es (erstmals) möglich werden, Zielgruppen, die im DoubleClick-Universum generiert wurden, auch direkt im Facebook-Universum zu nutzen. So ergibt sich quasi ein Netz-umspannendes ReTargeting, welches Datenschützern graue Haare bescheren wird.
Thomas Thaler ist Unternehmensberater und beschäftigt sich mit der Projektbegleitung von vielversprechenden neuen IT-Geschäftsideen und Facebook Performance Marketing.
Social Media Trend #26: Gefesselt vom Moment – Trend 2019: Stories!
Was schon 2018 funktionierte, wird 2019 noch intensiver werden – das visuelle Storytelling aka Stories! Ein Weg zurück in die Köpfe der Nutzer, denn nicht alle Beiträge von uns sind in deren Newsfeed sichtbar. Aufmerksamkeit erhaschen gelingt mit Stories. Niemand erwartet hochprofessionelle Videos, sondern das Ü-Ei in Story-Form. Anklicken und überraschen lassen. Und vielleicht ist ja noch mehr enthalten …
The Stories format is on a path to surpass feeds as the primary way people share things with their friends. – Chris Cox, Facebook’s Chief Product Officer
Vertikal Content ist somit die Zukunft! Rausfinden, wie man Zielgruppen erreicht und experimentieren, was wirklich funktioniert. Die Features werden stetig aufgestockt und derzeit ist kein Limit in Sicht. In Zeiten von „mobile, fast & entertaining“ gelingt es uns mit Stories, die Nutzer im Moment zu „fangen“, sie zu fesseln und Appetit auf mehr zu machen.
Daniela Malzer, Online Marketerin mit einem Herz für Social Media.
Social Media Trend #27: Professionalisierung der Branche
Social Media Marketing wird sich weiter professionalisieren. In den letzten Jahren hat sich immer stärker gezeigt, dass die Zeiten von Gratis-Reichweite und planlosen Facebook-Gewinnspielen vorbei sind (oder schnell dem Ende zugehen). Unternehmen müssen daher verstärkt auf bezahlte Reichweite und kreative, ausgefallene Strategien setzen, um eine ordentliche Reichweite und Wirkung zu erzielen. Das zeigt sich zum Beispiel im Einsatz von spezialisierten Dienstleistern (statt allgemeinen Social Media Agenturen), besserer Auswahl der Partner im Influencer Marketing, höheren Budgets für Ads und bezahlte Reichweite sowie höhere Anforderungen an das Reporting – „wird auf Brand gebucht“ gilt dann nicht mehr …
Felix Beilharz ist einer der führenden Berater für Online- und Social Media Marketing.
Social Media Trend #28: Stories, Messenger Bots und direkter Austausch
2019 wird das Jahr der Geschichten. Stories sind auf Instagram schon hoch im Trend und so werden sie auf Facebook schon bald den Newsfeed ablösen, wenn es darum geht, Content zu konsumieren. Sie funktionieren so gut, weil sie persönlicher sind, nicht gestellt und ungeschminkt. Diese Art Content wird in den sozialen Netzwerken am besten funktionieren. Hinzu kommt der persönliche Austausch. Die durchschnittliche Reichweite der Beiträge sinkt und daher wird der direkte Austausch immer wichtiger. Wer Top-Fans belohnt und über Messenger in direkten Austausch mit Fans tritt, zum Beispiel mit Messenger Bots, wird 2019 Social Media rocken.
Katrin Hill ist leidenschaftliche Facebook Marketing Expertin.
Social Media Trend #29: Echter Dialog mit Kunden und anderen Anspruchsgruppen
Gerade bei Facebook gestaltet sich das Thema Reichweiten immer schwieriger, ergänzt um die wachsende Zurückhaltung in Sachen Datenschutz. Immer häufiger ist Facebook nicht mehr selbstverständlicher Bestandteil einer Digitalstrategie. Und es wird immer wichtiger, wirklich echten Dialog mit Kunden und anderen Anspruchsgruppen zu erreichen anstelle einer 1:n Kommunikation. Oder, wie es in der ersten These im Cluetrain-Manifest heißt: Märkte sind Gespräche.
Stefan Evertz ist Berater für digitale Kommunikation und Tool-Lotse in Frankfurt. Er bloggt regelmäßig unter hirnrinde.de und im MonitoringMatcher. Sein Fachbuch “Analysiere das Web!” ist im November 2017 im Haufe Verlag erschienen.
Social Media Trend #30: Podcasting & auf die Community eingehen
Ich hätte es selbst nie geglaubt, dass das Thema Podcasting so stark in den Fokus für das Marketing rücken würde, dafür liebe ich Texte viel zu sehr. Dennoch, Podcasten kann was und sorgt für ordentlich Sichtbarkeit. Podcasts werden in 2019 noch stärker ins Bewusstsein der Menschen geraten, da bin ich mir sicher.
Ich selbst bin ja ein Kopf hinter dem Sidepreneur-Podcast und es ist unglaublich, wie viele Menschen wir über das Medium erreichen. Mit der transkribierten Podcastfolge holen wir auch diejenigen ab, die lieber lesen statt hören, außerdem ist es gut für die Suchmaschine. Ich halte es für wichtig, dass man seine Nische für den Podcast findet und dann regelmäßig veröffentlicht. Unsere Hörer lieben den Mix aus Interviews und Solo-Folgen. Immer wieder die Strategie anzupassen, auf die Community einzugehen und neue Dinge auszuprobieren, halte ich für extrem wichtig. Außerdem bringt es dich mit Menschen zusammen, die du vorher nie anzusprechen gewagt hättest.
Juliane Benad – Social Media-Strategin.
Social Media Trend #31: Direkt Nachrichten & schnelle Kommunikation
Unternehmen haben ihre Präsenz auf Social Media dieses Jahr stark ausgebaut. Dies geht mit neuen Verantwortungen und Herausforderungen einher, denn auch die Verbraucher nutzen nun Social Media verstärkt, um Fragen zu stellen, Hilfe zu erhalten oder um ihren Frust loszuwerden, sowohl über den direkten Kontakt per Privatnachricht als auch öffentlich. Dieser Trend wird auch 2019 weitergehen.
Auf Social Media sind wir schnelle Reaktionszeiten gewöhnt und das wird auch von Unternehmen erwartet. Anfragen erst nach Tagen zu beantworten wird keine Option mehr sein, wenn man seine Kunden nicht vergraulen will. Stattdessen wird es noch wichtiger werden, schnell und kompetent zu antworten. Dabei halte ich die Rolle von Chatbots für weniger wichtig als ein gut geschultes Customer Care Team, welches sich mit Fingerspitzengefühl um alle Anliegen der Community kümmert. Ich gehe daher davon aus, dass Social Media 2019 eine noch wichtigere Rolle im Kundensupport und für die Kundenbindung einnehmen wird.
Simon Pletzer, Social Success Manager bei Swat.io.
Social Media Trend #32: Spezialisierung auf Branchen und Zielgruppen, Growth und Sales Funnels
Social Media Marketing wird sich 2019 noch stärker ausdifferenzieren. Aber nicht in den Kanälen, die sind meiner Meinung nach gesetzt: Instagram First, Facebook Second, Messenger Marketing, Chatbots, Pinterest, Podcast und natürlich Paid Media. Allerdings ist für viele Unternehmerinnen und Unternehmer, insbesondere im Mittelstand, noch immer unklar, wie sie Social Media Marketing optimal für sich nutzen sollen. Gerade jetzt, da organische Reichweite passé ist, gilt es, Strategie und Mechanismen zu überprüfen und neu festzulegen. Es wird also Spezialisierungen für die einzelnen Branchen und Zielgruppen geben. Wie geht erfolgreiches Social Media Marketing für eine Tanzschule? Wie müssen b2b-Firmen Social Media zur Kundengewinnung einsetzen? Welche Kanäle und Methoden sollten Restaurantbetreiber für Social Media Marketing nutzen und wie sehen die Prozesse dafür aus? 2019 lautet die Frage also nicht, welcher Kanal der wichtigste ist, sondern welche Social-Media-Kanäle im Sales Funnel den größten Hebel für Wachstum bieten.
Anne Grabs, freie Social Media Beraterin, Strategin und Bestsellerautorin des Fachbuchs “Follow me!”.
Social Media Trend #33: Qualitätsinhalte, Storyline und Conversions
2019 steht meiner Meinung nach im Fokus, dass sich Social Media Channels auch tatsächlich beweisen müssen – und zwar mit Conversions. Die bloße Reichweite wird zu einem sekundären Ziel. Der ROAS kann hier als Messinstrument herangezogen werden, wenn alle Kanäle inkl. Website miteinander vernetzt sind. Außerdem muss qualitativer Content zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Person gebracht werden – eine stringente Storyline wird immer wichtiger.
Markus Nutz, Managing Partner bei der Digital Agentur SPiNNWERK.
Social Media Trend #34: Messenger, Datensicherheit und Digitale Empathie
Der größte Trend in 2019 im Bereich Social Media werden „Messenger“. Nicht nur, weil Facebook sich sehr stark an WeChat orientiert – auf Grund des Wachstumsdrucks durch die Shareholder und des Pressedrucks durch die Datenthemen in den letzten Monaten – vor allem, weil Messenger (WhatsApp, Messenger, & Co.) den Nutzern eine Selbstbestimmtheit über Konversationen geben wird und sich den Betreibern zu gleich einen neuen mächtigen Marketing- und Monetarisierungskanal eröffnet. Zugleich ist die Gefahr groß, das die aktuell gefühlte Privatsphäre verloren geht und Nutzer sich umorientieren.
Die 3 weiteren Themen, die das Thema Social Media in 2019 bestimmen werden, sind
Datensicherheit, Digitale Empathie (End-to-End-Marketing) und Digital Detox. Mehr und mehr Menschen nehmen sich Auszeiten von der digitalen Dauerbeschallung und suchen gezielt Pausen – privat wie beruflich.
Curt Simon Harlinghausen, Global Client Partner bei Publicis.Sapient.
Social Media Trend #35: Weniger authentisch und weniger anonym
2019 müssen wir endlich aufhören mit dem unsäglichen „authentisch“ – Seit Jahren ist Social Media von der Plage der Authentizität befallen: unsere Entschuldigung und Rechtfertigung mit schwachen und hirnlosen Inhalten alle Feeds zu vermüllen. Authentisch öffnet Tür und Tor für Duck-Face-Beach-Waves-Selfie-Promotion-Postings mit der zart-schmelzenden Schokolade in der Hand. Hinfort mit der Authentizität, herbei mit der Professionalität – Robert, Shannon und Lena werden euch danken. Denn ja genau: Wir sollten dringend dazu übergehen statt für Personas und die anonymen Masse Social Inhalte für konkrete Personen zu schreiben. Mein Mega Social Media Tipp für 2019: Vor jeder Instagram Story 10 echte Personen mit Namen aufschreiben, die deine Story garantiert begeistert. Wenn du keine 10 findest, such dir andere Freunde oder hör mit Social Media auf. Prosit Neujahr!
Robert Seeger, Vortragender, Gutachter und Experte für mutige Kommunikation.
Die Social Media Trends 2019 zusammengefasst
35 verschiedene Expertenmeinungen geben einen vielfältigen Ausblick auf 2019 im Social Media Marketing. Doch bei aller Vielfalt gibt es einige Themen, die immer wieder auftauchen. Dazu gehört die Erwartung, dass das Story-Format in sozialen Netzwerken weiter an Bedeutung zunehmen wird, ebenso wie der Austausch in kleinen Communities und die Verwendung von Messengern und Chatbots.
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Auch so manche Herausforderung kommt mit dem neuen Jahr auf Marketingexperten im Social-Media-Bereich zu, allen voran die wachsende Schwierigkeit, Reichweite zu erzielen. Wie sich das alles auf einen Nenner bringen lässt? Große Veränderungen gehören auch 2019 zum Geschäft und wer dann vorne mit dabei sein will, sollte sich frühzeitig darauf vorbereiten und seine guten Vorsätze zum Jahresumbruch bald in die Tat umsetzen.
Servus Florian!
Vielen Dank für diese klasse Zusammenstellung! Halte ich für sehr hilfreich!
Have fun
Horst