Pinterest Advertising: Der ultimative Guide für Anfänger
Pinterest Ads haben sich einen fixen Platz in der Advertising-Strategie vieler Unternehmen erarbeitet. Seit es Pinterest Ads auch in Deutschland und Österreich gibt, bietet die Bildersuchmaschine zahlreiche Möglichkeiten, seine Produkte bei Pinner:innen zu positionieren.
Hier gehen wir darauf ein, welche Anzeigenformate auf Pinterest verfügbar sind, wie sich verschiedene Kampagnenziele voneinander unterscheiden und wie du das Tracking von Pinterest Ads optimieren kannst. Außerdem erfährst du in einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du neue Anzeigen aufsetzt, und erhältst Tipps für den erfolgreichen Start.
Warum du nicht auf Pinterest verzichten solltest
Instagram und Facebook, klar. Aber Pinterest? Immer noch ignorieren viele Unternehmen das Netzwerk in ihrer Social Media Marketing Strategie. Dabei zählte dieses im ersten Quartal 2022 bereits 433 Millionen aktive User pro Monat. Ein großer Teil der Nutzer hält gezielt nach Pins Ausschau, um sich für das Shopping inspirieren zu lassen. Und sogar diejenigen, die nicht danach Ausschau halten, lassen sich für Einkäufe inspirieren. Als Trafficbringer für den eigenen Onlineshop ist Pinterest nach eigenen Angaben sogar um 33 Prozent effektiver als Facebook.
Du bist neu auf Pinterest? In unserem Blogbeitrag “Pinterest Marketing 101: Das musst du für dein Unternehmen wissen” erhältst du alle Informationen, die du für einen erfolgreichen Einstand brauchst.
Überblick über verschiedene Anzeigenformate
Ähnlich wie auf anderen Plattformen gibt es auf Pinterest verschiedene Arten von Anzeigen. Gemeinsam haben sie, dass sie die eigene Reichweite erweitern, indem sie in Kategorie-Feeds, im Start-Feed und in Suchergebnissen der ausgewählten Zielgruppe erscheinen. Derzeit sind sechs verschiedene Anzeigenformate verfügbar.
1. Promoted Pins
Promoted Pins stellen die Basisvariante von Pinterest-Anzeigen dar. Sie sehen aus wie gewöhnliche Pins, sind aber als Anzeige gekennzeichnet.
2. Promoted Video Pins
Das Videoformat ist auch auf Pinterest besonders erfolgreich. Außerdem können Inhalte in Filmclips ausführlicher dargestellt werden als in normalen Pins.
3. Promoted Shopping Pins
Wenn du deinen Produkt-Katalog in Pinterest verknüpfst oder hochlädst, kannst du Shopping Ads ausspielen. Sie bestehen aus Bildern und rücken deine Produkte ins rechte Licht.
4. Promoted Carousels
Das Karussell-Format dürfte allen, die sich schon einmal mit Facebook Ads beschäftigt haben, bekannt vorkommen. Dahinter verbirgt sich ein Pin mit 2 bis 5 Bildern beziehungsweise Karten. Durch diese können sich Nutzer direkt im Feed wischen. Oder sie tippen das Karussell an und sehen sich dann die einzelnen Bilder im großen Format an. Jedes Bild lässt sich mit einer eigenen Landingpage verknüpfen. Damit sind Karussell-Pins ideal, um mehrere Produkte oder Dienstleistungen in eine Geschichte zu verpacken.
5. Promoted Collection Pins
Collection Pins eignen sich, um mehrere Aspekte eines Produktes zu zeigen oder zusammengehörende Produkte zu präsentieren. Du kannst deinem Pin bis zu 24 Creatives hinzufügen.
6. Promoted Idea Pins
Idea Pins sind dazu gedacht, Anleitungen zu zeigen oder Inhalte mit Storytelling zu präsentieren. Optisch erinnern sie an Instagram Stories.
Die Kampagnenarten
Das Auswählen eines Kampagnenziels entscheidet mit darüber, welche Pins zur Verfügung stehen und wie die Abrechnung abläuft:
- Markenbekanntheit: Willst du deine Markenbekanntheit steigern, erfolgt die Abrechnung pro 1000 Impressionen.
- Videoaufrufe: Dasselbe gilt, wenn du für die Steigerung der Brand Awareness Videos einsetzt.
- Markenpräferenz: Hiermit erhöhst du die Anzahl der Klicks auf deine Anzeige.
- Conversions: Legst du Conversions als Kampagnenziel fest, bringst du Nutzer:innen dazu, auf deiner Website zu konvertieren. Nutze diese Option, wenn du etwa Registrierungen oder Käufe erhöhen willst.
- Katalogverkäufe: Mit diesem Kampagnenziel machst du es Nutzer:innen noch einfacher, deine Produkte und Dienstleistungen zu entdecken.
Diese Targetingmöglichkeiten gibt es
Aktuell steht in Deutschland und Österreich eine begrenzte Zahl an Targetingmöglichkeiten zur Verfügung:
- Demografische Angaben: Wähle deine Zielgruppe nach Geschlecht, Standort, Sprache oder Gerät aus.
- Interessen: Indem du Themen hinzufügst, die mit deiner Marke bzw. deinen Produkten in Verbindung stehen, werden deine Ads Pinnern ausgespielt, die sich in der Vergangenheit für entsprechende Pins interessiert haben. Dabei kannst du jeweils ein übergeordnetes Thema wählen, zum Beispiel “Gesundheit” und dann untergeordnete Themen wie “Diät und Ernährung” oder “Gewichtsverlust”.
- Keywords: Die Option Keywords dient dazu, User zu erreichen, die nach bestimmten Begriffen auf Pinterest suchen. Verschiedene Übereinstimmungstypen machen die Eingrenzung präziser. Zusätzlich kannst du negative Keywords formulieren und so Begriffe ausschließen.
- Remarketing: Über ein Remarketing lassen sich Kunden ansprechen, die schon einmal Kontakt mit deinem Unternehmen bzw. seinen Inhalten hatten. Zur Auswahl stehen momentan E-Mail Kundenlisten, Webseitenbesucher, User, die mit Pins deines Unternehmens interagiert haben (Targeting-Option „Zielgruppe“) und Nutzer mit einer hohen Ähnlichkeit zu wertvollen Zielgruppen (Targeting-Option „Act-Alike-Audience“).
- Platzierung: Hier legst du fest, wo deine Anzeigen ausgespielt werden sollen. Optionen sind der Home Feed, Suchergebnisse oder bei verwandten Pins.
- Erweitert: Hier übernimmt der Algorithmus und spielt deine Anzeigen auf Keywords und Interessen aus, die den von dir ausgewählten ähnlich sind. So erreichst du noch mehr Nutzer:innen.
Ein Targeting nach Alter ist aktuell nur in den USA möglich.
Ob auf Pinterest, Facebook oder Instagram, je besser du deine Zielgruppe verstehst, desto erfolgreicher ist das Marketing. Lade dir jetzt kostenlos unser eBook “Die Psychologie des Social Media Marketings” herunter und lerne, wie du deiner Zielgruppe das gibst, was sie sich wünscht.
Kampagne erstellen – Schritt-für-Schritt-Anleitung
Du hast dich dafür entschieden, Pinterest Ads einzusetzen? Voraussetzung dafür ist ein Business Account. Dieser lässt sich mit wenigen Klicks einrichten. Um eine Kampagne zu starten, gehst du folgendermaßen vor:
- Gehe im Ads Manager oben links auf “Anzeigen” und dann auf “Anzeigen erstellen”. Alternativ kannst du rechts oben auf “+” klicken.
- Entscheide dich für ein Kampagnenziel.
- Wähle über das Suchfeld eine schon existierende Kampagne oder gib den Namen einer neuen ein.
- Über “Tagesbudget” oder “Laufzeitbudget” hast du die Möglichkeit, ein Ausgabenlimit festzulegen. Dieser Schritt ist optional.
- Mit einem Kreuz bei “Kampagne pausieren” kannst du die Kampagne im angehaltenen Zustand erstellen.
- Wähle eine bestehende Anzeigengruppe aus oder erstelle eine neue.
- Grenze deine Zielgruppe ein. Über “Eine neue Zielgruppe erstellen” kannst du zum Beispiel Mitglieder deiner Kundenliste ansprechen.
- In Bezug auf die Platzierung von Anzeigen ist bei Pinterest standardmäßig “Alle” eingestellt. Alternativ hast du die Wahl zwischen “Browsen” und “Suchen”. Im ersten Fall erscheint deine Anzeige im Start-Feed und wird bei den verwandten Pins angezeigt, im zweiten Fall in Suchergebnissen und verwandten Pins. Grundsätzlich eignet sich “Browsen” besser für das Targeting nach Interessen und “Suchen” besser für das Targeting auf Basis von Keywords.
- Anschließend kannst du Interessen und Keywords hinzufügen. Für optimale Ergebnisse empfiehlt Pinterest, mindestens 25 Keywords anzugeben.
- Gib Budget und Zeitplan ein. Während das “Daily Budget” das tägliche Ausgabenlimit setzt, setzt das “Lifetime Budget” die Obergrenze für die gesamte Laufzeit.
- Bei “Optimierung” und “Zustellung” gibst du ein maximales Gebot an. Ein Kreuz bei “Beschleunigt” statt “Standard” ermöglicht eine schnellere Nutzung des Budgets. Dann kann es zwar passieren, dass dieses schon vor Ende der Laufzeit erschöpft ist. Überschreiten wird es Pinterest nicht. Eine Überlegung wert ist diese Option, wenn du in kurzer Zeit viel Wirkung erzielen willst.
- Schließlich wählst du Pins für deine Kampagne aus beziehungsweise erstellst extra dafür neue. Diese stattest du noch mit Namen und URL aus. Beachte dabei, dass es sich nicht um Pins handeln darf, die auf geheimen Boards gespeichert sind oder Videos bzw. GIFs von dritten Parteien zeigen.
So funktioniert das Gebotssystem von Pinterest
Entscheidend für die Anzeigenauslieferung auf Pinterest ist, wie auf Facebook, eine Auktion. Dabei gewinnt nicht immer das höchste Gebot den begehrten Werbeplatz. Denn es gibt noch zwei andere Faktoren, die für den Zuschlag ausschlaggebend sind:
- Die Erfolgsaussichten der verschiedenen Anzeigen.
- Qualität und Relevanz (für die Zielgruppe) von Anzeigen.
Entscheidend ist also nicht allein, wie viel Geld du maximal ausgeben willst (bei Pinterest handelt es sich immer nur um Maximalgebote), sondern auch, wie gut deine Anzeige zum Zielort passt. Zu niedrig sollte dein Gebot trotzdem nicht ausfallen. Sonst sinken die Chancen, dass deine Anzeigen oft ausgespielt werden. Pinterest gibt dir eine Hilfestellung beim Bieten, indem es dich informiert, wie dein Gebot im Vergleich zu anderen ausfällt (zu niedrig, passend oder hoch).
Übrigens kann es sein, dass du für eine Anzeige weniger als dein Gebot zahlst. Denn Pinterest kassiert immer nur so viel, wie nötig ist, um das nächstbeste Gebot in einer Auktion zu übertreffen.
Tracking mit Pinterest Tag
Durch einen Klick oben links auf “Analytics” bekommst du einen ersten Überblick über die Effizienz deiner Kampagnen, darunter alle Klicks, die Engagementrate und CPC. Indem du eine bestimmte Kampagne auswählst, erhältst du detaillierte Informationen zu dieser.
Zusätzlich steht dir die Option zur Verfügung, über einen Pinterest Tag ein Tracking durchzuführen. Dabei handelt es sich um ein Stück JavaScript-Code. Nachdem du dieses in deiner Webseite integriert hast, ist das Messen von 9 Conversion-Aktivitäten möglich:
- PageVisit: Ansichten primärer Seiten wie Artikel- oder Produktseiten
- ViewCategory: Ansichten von Kategorieseiten
- Search: Suchanfragen auf der Webseite
- AddToCart: Artikel, die einem Warenkorb zugefügt werden
- Checkout: Abgeschlossene Transaktionen
- WatchVideo: Wiedergaben von Videos
- SignUp: Registrierungen für Produkte oder Dienstleistungen
- Lead: Downloads und Kontaktanfragen auf deiner Seite
- Custom: Benutzerdefinierte Ereignisse
Wie du deinen Pinterest Tag einrichtest, erfährst du in dieser detaillierten Anleitung von Pinterest.
Tipps für erfolgreiche Kampagnen
Hast du die Rahmenbedingungen gesetzt, hängt der Erfolg deiner Anzeigen stark von deinen Pins ab. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, deine Ziele zu erreichen.
Lege Wert auf Qualität
Aufmerksamkeitsstarke visuelle Inhalte sind Voraussetzung, um Pinner zum Klicken zu bewegen. Verwende Bilder hochkant, am besten im Verhältnis 2:3, und achte auf eine hohe Auflösung und ein professionelles Erscheinungsbild.
Sorge für Action
Lifestyle-Bilder und -Videos sind Trumpf auf Pinterest. Bemühe dich deshalb, deine Produkte oder Dienstleistungen “in Aktion” zu zeigen.
Beziehe Text mit ein
Auch wenn Bilder auf Pinterest im Mittelpunkt stehen, solltest du Worte nicht vernachlässigen. Text-Overlays mit einem Call to Action können laut Pinterest selbst Sales um 6 Prozent steigern. Signalwörter wie “neu” erhöhen den Effekt von Anzeigen zusätzlich.
Achte auf gute Beschreibungen
Beschreibungen sind der richtige Ort, um Usern wertvolle Zusatzinformationen zu liefern und sie endgültig zu einem Klick zu bewegen. Am wichtigsten sind die ersten 30 bis 60 Zeichen, da der Rest im Feed unter Umständen nicht angezeigt wird. Außerdem empfiehlt Pinterest, gleich zu Beginn der Beschreibung den Namen deiner Marke zu erwähnen, um die Brand Awareness zu steigern.
Verwende How-to-Videos
Gestalte Anzeigen mit Mehrwert für andere Pinner. How-to-Videos sind neben Storytelling Videos besonders erfolgreich, wie eine Studie von Pinterest ergab.
Für einige Branchen sind Pinterest-Anzeigen besonders vielversprechend
Sich mit Pinterest-Anzeigen zu beschäftigen, lohnt sich für Unternehmen der verschiedensten Art. Allerdings sind einige Themen in der Bildersuchmaschine besonders populär. Dazu gehören beinahe traditionell schon Gesundheit, DIY, Mode oder Beautyprodukte. Grundsätzlich gilt: Unternehmen, die ihre Produkte oder Dienstleistungen gut in schöne Bilder verpacken können, haben einen Vorteil. Mit ein wenig Kreativität eignet sich Pinterest aber auch für Versicherungen, Finanzdienstleister oder Anwälte.
Pinterest Ads eröffnen gegenüber dem Pinnen zum Nulltarif neue Möglichkeiten, die eigene Reichweite zu erhöhen und Menschen außerhalb der eigenen Community anzusprechen. Dass Pinner aktuellen Studienergebnissen nach mehr Geld fürs Shoppen ausgeben als andere Menschen, ist ein zusätzlicher überzeugender Grund, Promoted Pins auszuprobieren. Wichtig ist, dass du auf qualitativ hochwertige Pins achtest und dir vorher genau überlegst, wem du deine Anzeigen wo zeigen möchtest. Nur so zahlt sich das Plus an Reichweite wirklich aus.
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