Social Media Management für Hochschulen – Tipps für eine gute Strategie
Statistiken zeigen: Studierende nutzen Social Media intensiv in ihrer Freizeit. Aber auch für viele Wissenschaftler:innen ist es eine Selbstverständlichkeit, Veröffentlichungen auf Twitter anzukündigen oder Studienergebnisse auf LinkedIn zu präsentieren.
Mit einer guten Social-Media-Strategie fördern Hochschulen, egal ob Universitäten oder Fachhochschulen, ein positives Image, gewinnen Studierende und schaffen virtuelle Orte für den lebendigen Austausch zwischen Studierenden, Forschenden und der breiten Öffentlichkeit.
Wie sie dafür am besten vorgehen und was sie beachten sollten, klären wir hier. Außerdem haben wir einige Beispiele von Hochschulen gesammelt, für die Kommunikation auf Social Media längst eine Selbstverständlichkeit ist.
Für diese Zwecke eignen sich soziale Medien
Anwerbung von Studierenden
Auch Hochschulen stehen im Wettbewerb miteinander. So wie Unternehmen auf der Suche nach Fachkräften sind, wollen Hochschulen in der Regel möglichst viele begabte und motivierte Studierende gewinnen. Aussagekräftige Bilder sind in diesem Wettbewerb mindestens genauso wichtig wie Lehrangebote.
Visuelle Netzwerke wie Instagram eignen sich hervorragend, um Lust auf eine Stadt und/oder eine Hochschule zu machen.
Manchmal reicht dafür ein stimmungsvoller Schnappschuss über die Dächer:
Videos von den entspannten Seiten des Studierenden-Daseins dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Einzelne Studiengänge lassen sich ebenfalls auf Social Media bewerben.
Die Westfälische Hochschule lässt Studierende auf Instagram Einblicke in ihre Fachbereiche geben und erklären, wie ein Free Fall Tower bremst oder wie man mit Rotkohl den ph-Wert messen kann.
Möglicherweise trägt das dazu bei, dass sich die eine oder andere Person für ein Bionik-Studium entscheidet.
Orientierung
Wie ist mein Studium aufgebaut, wo finden meine Kurse statt, welche Tests muss ich absolvieren und wer hilft mir vor Ort?
Erste Antworten auf solche Fragen können Hochschulen auf Social Media geben. Damit erleichtern sie Neulingen den Einstieg und präsentieren sich als freundliche, serviceorientierte Bildungseinrichtung. Nicht zuletzt entlasten sie Verwaltungspersonal vor Ort. Dass in Einführungsveranstaltungen das richtige Publikum pünktlich anwesend ist, ist ein weiterer Pluspunkt.
Imageförderung und Informieren über Forschungsprojekte
Schließlich bietet sich Social Media an, um Einblicke in die Forschungsarbeit zu geben und die eigenen Verdienste ins rechte Licht zu rücken.
Die Technische Hochschule München nutzt LinkedIn geschickt für diese Zwecke. Auf diese Art zeigt sie Förderern auch, für was gespendete Gelder verwendet werden. Im Idealfall gewinnt sie neue Sponsor:innen hinzu.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von LinkedIn. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenKrisenkommunikation
Corona ist ein Paradebeispiel dafür, wie soziale Medien bei der Krisenkommunikation helfen. Aber Studierende erwarten heute auch, dass Hochschulen schnell und transparent auf negative Vorfälle auf dem Campus reagieren.
Mit Social Media können Bildungseinrichtungen sicherstellen, dass sie den richtigen Zeitpunkt für ein Statement nicht verpassen. Sie können außerdem Stellung zu gesellschaftlich-politischen Ereignissen nehmen, die Studierende beschäftigen.
Tipps für den erfolgreichen Einsatz von Social Media
Social-Media-Richtlinien erstellen
Die Kommunikation in Social Media wird schnell hitzig, und ein unbedachter Post kann hohe Wellen schlagen. Studierende sind besonders sensibel für Themen wie Geschlechtergerechtigkeit oder Rassismus.
Ausführliche Social-Media-Richtlinien helfen, folgenschwere Fehler zu vermeiden. Außerdem tragen sie dazu bei, über verschiedene Kanäle hinweg mit einer Stimme zu sprechen. Schließlich hat auch eine Universität eine Brand Voice, die sie pflegen sollte.
Wichtige Inhalte von Guidelines sind
- Style-Guide,
- Best Practices,
- Richtlinien für den Umgang mit Kritik,
- klare Regeln für die Krisenkommunikation,
- Verantwortlichkeiten und wichtige Kontakte.
Regelmäßige Schulungen helfen einem Social-Media-Team, über neue Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben und Prozesse für die Krisenkommunikation zu proben.
Auf verschiedenen Kanälen aktiv sein
Weil Studierende und Lehrende auf vielen verschiedenen Social-Media-Kanälen aktiv sind, empfiehlt es sich auch für Hochschulen, sich nicht auf ein oder zwei Plattformen zu beschränken.
Außerdem können Social-Media-Teams so die Stärken unterschiedlicher Netzwerke nutzen. Instagram eignet sich zum Beispiel hervorragend für visuelle Einblicke in den Campus und die Forschungswelt, über LinkedIn können sich Hochschulen als Stütze der Wirtschaft präsentieren und Forschende sind auf Twitter sehr aktiv.
Wichtig ist immer eine gute Strategie. Sei dir im Klaren, wen du wo ansprechen willst, was du erreichen willst und welche Ressourcen du aufwenden kannst. Überall präsent sein zu wollen, macht keinen Sinn, wenn du nicht die notwendigen Mittel dafür zur Verfügung hast.
Tipp: Wenn jeder Lehrstuhl einen Twitter- oder Instagram-Auftritt pflegt, kommen schnell ein paar Hundert Kanäle zusammen. Eine Übersichtsseite zu Social Media, wie sie die Technische Universität Darmstadt pflegt, gibt User:innen einen schnellen Überblick über die eigene Social-Media-Landschaft.
Außerdem finden Forschende oder Studierende hier Kontakte, wenn sie zum Beispiel ihren eigenen Kanal oder eine Werbekampagne starten wollen.
Social Media Management Tool verwenden
Schon wenn du zwei Social-Media-Kanäle professionell betreiben willst, geht die Übersicht schnell verloren. Für Hochschulen mit vielen Tausend Studierenden und zehn oder mehr zentralen Social-Media-Auftritten gilt das noch mehr.
Ein Social Media Management Tool wie Swat.io ist in dieser Situation ein Must-have. So kannst du alle Kanäle an einem Ort mit Inhalten befüllen, Kennzahlen auswerten, Kommentare beantworten und Krisen durch Monitoring vorbeugen. Die richtige Software hilft außerdem, effiziente Workflows zu pflegen, wenn es beispielsweise um Freigabeprozesse geht.
User-Generated-Content veröffentlichen
Wenn immer möglich, lass Studierende auf Social Media sprechen: Wenn diese von spannenden Erfahrungen in ihrem Studium oder einem schönen Campus berichten, wirkt das auf Gleichaltrige deutlich authentischer als jeder Werbevortrag einer Professorin oder eines Professors.
Die FernUni Hagen nutzt diese Strategie geschickt, um die Vorteile eines Fernstudiums ins rechte Licht zu rücken.
Noch einen Schritt weiter geht ein Takeover: Dabei übernimmt ein:e Studierende:r, ein:e Professor:in oder eine andere Person aus dem Umfeld der Hochschule für eine begrenzte Zeit einen offiziellen Social-Media-Kanal der Einrichtung. In dieser Zeit kann die Person die Reichweite des Kanals verwenden, um von ihrem Fach, einem Projekt oder einer Arbeitsgruppe zu berichten.
Die LMU München betreibt einen eigenen Takeover-Kanal auf Instagram:
Stellung zu gesellschaftlichen und politischen Themen nehmen
Studierende erwarten von Hochschulen, dass sie sich nicht auf die Innenschau beschränken, sondern zu wichtigen gesellschaftlichen und politischen Ereignissen Stellung nehmen.
Das schließt Ereignisse wie den Weltfrauentag und Bewegungen wie Black Lives Matter ein.
@uni.regensburg #blacklivesmatter #antirassismus ♬ Childish Gambino – This Is America / Post Malone – Congratulations – carneyval
Natürlich ist in diesem Zusammenhang besonderes Fingerspitzengefühl gefragt. Hier kommen die erwähnten Guidelines ins Spiel.
(Kurz-)Videos posten
Videos sind das Format der Stunde. Hochschulen können damit zum Beispiel
- Einblicke in den Uni-Alltag oder die Forschung geben,
- Events bewerben,
- Lehrende und Forschende interviewen,
- User:innen mit auf den Campus zu nehmen.
Einige Einrichtungen wie die Universität Regensburg sind sogar auf TikTok aktiv.
@uni.regensburg Welchen Studi würdet ihr wählen? #chooseyourcharacter #choosechallenge #chooseyourstudent #uniregensburg #student #fyp #lovemyuni #foryoupage ♬ ChooseYourCharacter – Jim Walter
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Aktives Community Management betreiben
Mache nicht den Fehler, zu posten und dich zurückzulehnen. Ein lebendiger Austausch auf Social Media entsteht erst durch aktives Community Management.
Das bedeutet: Rege User:innen zum Gespräch an. Beantworte Fragen und Kommentare möglichst schnell. Moderiere Diskussionen gerade dann, wenn sie aus dem Ruder zu laufen drohen.
Social Media unterstützt in der Außen- und Innendarstellung
Ob das Anwerben von Studierenden, das Präsentieren wichtiger Forschungsergebnisse oder Stellungnahmen zu politisch-gesellschaftlichen Ereignissen, Social Media ist ein vielseitiges Kommunikationsinstrument für Hochschulen. Nicht zuletzt fördern Facebook, Instagram und Co einen lebendigen Austausch zwischen Studierenden und Forschenden.
Wichtig ist – wie in Unternehmen auch – eine gute Strategie, angefangen bei der gezielten Auswahl von Kanälen bis hin zur Pflege eines Redaktionsplans. Weil Hochschulen oft auf vielen Plattformen aktiv sind und zusätzlich jeder Fachbereich seinen eigenen Twitter- oder Instagram-Account betreibt, spielt ein Social Media Management Tool dabei eine Schlüsselrolle. Außerdem hilft eine Übersichtsseite dabei, den Überblick über das zentrale Angebot und das verschiedener Fachbereiche zu behalten.
Egal wie viele Social-Media-Kanäle du betreibst, mit Swat.io behältst du die Übersicht. Plane und bearbeite Inhalte in einem Redaktionsplan, beantworte Kommentare und Nachrichten mit einer zentralen Ticket Inbox und werte Kennzahlen kanalübergreifend aus. Dank Automatisierungen geht die Arbeit noch schneller, und mit Swat.io AI steht dir ein virtueller Texter-Buddy zur Seite. Probiere es jetzt kostenlos aus!