12 Wege, deine organische Reichweite auf Facebook anzukurbeln
Bezahlte Anzeigen sind heute wichtiger denn je auf Facebook. Aber bedeutet das wirklich, dass organische Reichweite “tot” ist? Wir meinen “Nein”. Zwar ist es deutlich schwerer geworden, ohne Ads Wirkung zu erzielen aber mit einer guten Strategie klappt es trotzdem. Hier verraten wir dir wie.
Wie entwickelt sich die organische Reichweite auf Facebook und warum ist das so?
Mit der organischen Reichweite auf Facebook verhält es sich seit Jahren wie mit dem Wasser in einer Badewanne, aus der jemand den Stöpsel gezogen hat: Sie sinkt und sinkt und sinkt. Ähnliches gilt für Instagram, wobei Instagram immer noch mit einer stattlichen Interaktionsrate punktet.
Für diesen Niedergang lassen sich zwei hauptsächliche Ursachen herauskristallisieren:
- Die Flut an Beiträgen und damit die Konkurrenz um jeden einzelnen Newsfeed hat immens zugenommen.
- Diverse Änderungen im Facebook-Algorithmus haben es Stück für Stück erschwert, Reichweite zu erzielen.
Gerade der Facebook Algorithmus ist eine tückische Angelegenheit. Schließlich weiß kein Außenstehender genau, wie er wirklich funktioniert. Das, was Vertreter von Facebook durchsickern lassen bzw. Studien ermitteln, bestätigt den Verdacht, dass Facebook-Nutzer nach dem letzten Algorithmus-Wechsel noch mehr Inhalte von Freunden und Familienmitgliedern bzw. Verwandten sehen und tendenziell noch weniger von Marken und Unternehmen.
Gleichzeitig gibt es eine zentrale Größe, die dafür entscheidend ist, wie sich Facebook-Inhalte von Unternehmen immer noch durchsetzen: das Engagement. Schließlich kündigte der bahnbrechende Algorithmus-Wechsel 2018 an, neben Inhalten von Freunden und Familie “posts that spark conversations and meaningful interactions between people” zu begünstigen.
Unter “meaningful interactions” fallen zum Beispiel:
- Follower kommentieren Beiträge.
- Sie reagieren darauf, am besten mit einer Reaktion, nicht nur einem einfachen Like.
- Mehrere User reagieren auf die Kommentare anderer User zu einem Video oder einem anderen Beitrag aus dem News Feed.
- Eine Seite antwortet auf einen Kommentar zu einem Post.
- Geteilte Beiträge rufen wieder Reaktionen hervor.
- User kommentieren oder interagieren mit einem Live Video.
Möglichkeiten, wie du die organische Reichweite erhöhen kannst
1. Probiere neue Formate aus
Eine Gefahr im Social Media Marketing besteht darin, dass Routine einkehrt. Du glaubst, du hast den perfekten Mix an Bildern, Videos und Text gefunden, warum solltest du etwas Neues ausprobieren? Es gibt ein paar gute Gründe, warum es speziell im Facebook Marketing wichtig ist, ausgetretene Pfade zu verlassen:
- Durch das Ausprobieren von Neuem bleibt es für deine Follower spannend.
- Offiziell bestätigt ist es zwar nicht, aber viele Social Media-Experten vermuten, dass Facebook neue Formate durch mehr Reichweite bevorzugt.
Wage dich also selbst dann, wenn es gerade gut läuft, immer wieder einmal an etwas Neues, zum Beispiel ein frisches Live-Video.
2. Ermutige User zu Kommentaren
Interaktion lässt sich nicht erzwingen, aber fördern. Eine Möglichkeit besteht darin, User zu Kommentaren zu motivieren. Das klappt zum Beispiel, indem du ihnen Fragen stellst – nach ihrer Meinung zu einem bestimmten Thema, einem besonderen Erlebnis, ihrem aufregendsten Urlaub usw.
Ebenfalls interaktionsfördernd sind Umfragen.
3. Halte Konversationen am Laufen
Kommentar erhalten, Mission accomplished? Nicht in jedem Fall. Manchmal ergibt sich die Gelegenheit, aus diesem Kommentar ein Gespräch zu machen. Das hat idealerweise einen zusätzlichen Vorteil: Du sammelst Sympathiewerte bei deinen Followern, indem du Interesse an ihnen bzw. ihren Äußerungen demonstrierst und erfüllst eine wesentliche Voraussetzung für meaningful interactions (siehe oben).
4. Erstelle Videos
Wir haben es hier schon öfter betont. Aber manche Dinge kann man einfach nie genug sagen. Videos sind das aktuelle Topformat im Social Media Marketing und wenn du auf Facebook deine organische Reichweite erhöhen willst, solltest du auf keinen Fall darauf verzichten. Dafür sprechen auch die harten Fakten. Nach diversen Umfragen bzw. Statistiken erhalten Videos auf Facebook mehr Reaktionen und werden öfter geteilt als Textbeiträge und Bilder.
Das bedeutet nicht unbedingt, dass du viel Geld und Aufwand in die Erstellung von Hochglanzvideos stecken musst. Manchmal punkten sogar Handyvideos im Vergleich, da sie authentischer wirken, zum Beispiel dann, wenn du Behind-the-Scene-Videos erstellen willst.
5. Erstelle Micro-Content
Blogartikel wie diesen hier anzuteasern, ist eine Möglichkeit, Facebook Content zu erstellen. Je nach Inhalt gibt es eine zweite: Überführe die wichtigsten Punkte des Artikels in eine Infografik, mache daraus eine Liste vor ansprechendem Hintergrund oder vielleicht sogar ein Meme.
So wandelst du “Long Content” in “Micro Content” um, der bestenfalls fleißig geteilt wird. Alle, die es gerne ausführlicher wissen wollen, können sich immer noch das “Original” zu Gemüte führen.
Micro-Content zu erstellen, ist auch eine gute Möglichkeit, Lücken im Redaktionsplan zu stopfen. Weitere Ideen dafür findest du in unserem Blogartikel “15 Tipps für müheloses Füllen von Lücken im Social Media Redaktionsplan„.
6. Nutze Facebook Live
Zurück zu Videos: Auch hier gibt es Abstufungen danach, welche Arten von Videos erfolgreicher sind und diese Abstufungen hängen nicht nur vom Inhalt ab. Sehr gute Karten für mehr Aufmerksamkeit und damit mehr Reichweite auf Facebook hast du mit Live-Videos.
Dafür bieten sich zum Beispiel Berichte von Veranstaltungen an, Interviews mit Experten, Kunden oder Kollegen, Behind-the-Scene-Videos oder eben eine Live-Koch-Show mit prominentem Gast wie in folgendem Beispiel.
Wichtig ist immer, dass das Video visuell ansprechend ist. Fordere User zu Kommentaren auf und interagiere mit ihnen, wo möglich. Auch ist hier länger ausnahmsweise einmal besser. Facebook selbst empfiehlt eine Videodauer von mindestens 10 Minuten und wenn es deine Idee hergibt, spricht nichts gegen 45 Minuten.
Tipp: Vergiss nicht, deine Live-Übertragungen rechtzeitig im Voraus zu promoten. So steigen die Chancen, dass dein Streaming zum Publikumserfolg wird. Vielleicht kannst du ja sogar einen Influencer in die Promotion einbinden. Womit wir beim nächsten Punkt wären.
7. Setze Influencer ein
Bei dem Wort “Influencer” denken die meisten Menschen zuerst an “Instagram” oder “YouTube”. Dabei stellt die Zusammenarbeit mit Markenbotschaftern auch auf Facebook eine tolle Möglichkeit dar, mehr Reichweite zu erzielen.
Inzwischen bringt das Netzwerk sogar ein eigenes Tool, den Brand Collabs Manager mit, der es Unternehmen ermöglicht, die richtigen Influencer zu finden, und Influencern, gefunden zu werden. Alternativ existieren diverse Influencer Plattformen für die Suche.
Wichtig ist immer, dass Influencer, Marke und Zielgruppe zusammenpassen. Besonders gute Resultate erzielen oft sogenannte Micro Influencer. Diese haben zwar eine vergleichsweise kleine Community, aber dafür eine hohe Engagement-Rate. Letztere aber ist ein entscheidender Faktor bei der Suche nach dem richtigen Influencer, schon allein, weil sie entscheidend für deine organische Facebook-Strategie ist.
Du hast noch nie zuvor mit Influencern gearbeitet? Wir zeigen dir, worauf es bei den ersten Schritten und danach ankommt. Lade jetzt kostenlos unser eBook “Influencer Marketing. Das praktische Handbuch für Social Media Marketer.” herunter und erfahre alles, was du brauchst, um Influencer Marketing Kampagnen erfolgreich umzusetzen.
8. Veröffentliche User-Generated Content
In gewisser Weise bringt User-Generated Content ähnliche Vorteile mit sich wie Influencer Marketing:
- Er erhöht die Reichweite und führt zu mehr Interaktionen.
- Das Vertrauen in Marken bzw. Unternehmen wächst.
- Sogar Kaufentscheidungen werden positiv beeinflusst.
Zwar ist die Reichweite einzelner Follower nicht mit der von Influencern zu vergleichen, dafür gibt es User-Generated Content (fast) umsonst. Wichtig ist, dass du die Einwilligung des jeweiligen Nutzers einholst.
9. Promote deinen Facebook-Account an anderen Orten
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Weitere InformationenWahrscheinlich ist dein Social Media Marketing Team nicht nur auf Facebook aktiv, sondern auch auf Instagram, YouTube und/oder Twitter? Lauter gute Orte, um auf deinen Facebook-Kanal zu verweisen und Crosspromoting zu betreiben. So bietet es sich vielleicht an, dein nächstes Facebook-Experten-Interview auf Twitter und XING zu bewerben oder dein nächstes Facebook-Live-Video auf Instagram.
Davon abgesehen sollte ein Hinweis auf die Facebook-Präsenz auf der eigenen Webseite nicht fehlen. “Offline” eignen sich Schaufenster, Visitenkarten und Briefpapier als “Trafficbringer”.
10. Erstelle Inhalte, die gerne geteilt werden
So schön ein Like oder ein Kommentar ist, aber die wertvollste Reaktion auf Facebook-Beiträge sind Shares. Sie spiegeln wieder, dass der Nutzer den Beitrag nicht nur interessant, spannend oder unterhaltsam fand, sondern so interessant, spannend oder unterhaltsam, dass er ihn mit seinen Freunden teilen will. Damit wird der Traum von Content wahr, der sich von alleine weiterverbreitet.
Um Inhalte zu schaffen, die deine Zielgruppe gerne weiterteilt, musst du ihre Anhänger genau kennen. Das betrifft speziell ihre Interessen, Wünsche und Probleme.
Welchen Content hoffen sie zu finden, welche Ideen begeistern sie und welcher Lebensstil fasziniert sie? Vertreibt dein Unternehmen Vintage Mode, dürften Fotos schöner Kleider beliebt sein, im Bereich Camping, Reisen, Urlaube erweisen sich Bilder ausgefallener Unterkünfte oder Traumhäuser am Rande des Dschungels als sehr erfolgreich. Surfer kommen bei turmhohen Wellen ins Schwärmen und leidenschaftliche Radfahrer bei waghalsigen Trails entlang schwindelerregend hoher Felsen.
Grundsätzlich gibt es ein paar Formate, die überdurchschnittlich häufig geteilt werden (wenn der Inhalt stimmt):
- Memes
- Posts zu aktuellen Ereignissen, die deine Zielgruppe interessieren
- Zitate
- Infografiken
- Praktische Tipps
- Posts, die Erlebnisse widerspiegeln, die deine Zielgruppe gerne einmal haben würde. Hier wären wir wieder beim Traumhaus, bei Oldtimerfans könnte aber auch ein flammengeschmückter Hot Rod aus den 50er-Jahren sein.
Und ja, bei vielen Zielgruppen sind süße Tiere ein Selbstläufer. Allerdings lässt sich dieser Content nicht in jede Social Media Strategie einbinden.
11. Experimentiere mit den richtigen Zeiten
Stell dir vor, du hast die witzigste und interessanteste Infografik deiner gesamten Social-Media-Karriere gepostet und keiner sieht sie, weil alle schlafen.
Das ist etwas überspitzt formuliert, was passieren kann, wenn du dich nicht ausgiebig mit guten Zeiten für das Posten beschäftigst. Mit ausgiebig ist gemeint, dass du dich nicht einfach nach irgendeinem der vielen Ratgeber “Das ist die optimale Zeit zum Posten auf Facebook, Instagram…” richtest, sondern deine Insights zu Rate ziehst, um herauszufinden, wann deine Beiträge wirklich gelesen, geliked und geteilt werden.
Behalte außerdem die Konkurrenz im Kopf. Manchmal ist es sinnvoll, mit Zeiten außerhalb der Primetime zu experimentieren. Dann sind unter Umständen zwar weniger deiner Follower vor dem Bildschirm. Dafür kommen deine Inhalte leichter durch.
12. Qualität vor Quantität
Ein häufiger Fehler in einer organischen Social Media Strategie besteht darin, die Sache mit dem “Regelmäßig posten” auf die Spitze zu treiben und auf pure Masse zu setzen. Dann besteht die Gefahr, dass die Qualität der einzelnen Posts leidet und dort, wo vorhanden, bei all der Masse nicht mehr zum Tragen kommen.
Viel besser als Dauerfeuer ist es, guten Content in einem gut ausgewogenen Mix verschiedener Formate zu veröffentlichen.
Organisch gut, heißt nicht, auf Paid verzichten
Inwiefern sich Facebook zu einer reinen “Pay to Play”-Plattform entwickelt hat, ist umstritten. Kaum umstritten ist, dass Anzeigen immer wichtiger für das Facebook Marketing werden und dass sich dieser Trend nicht so schnell umkehren wird.
Deshalb ist es in den meisten Fällen sinnvoll, die oben aufgeführten Tipps durch klug konzipierte Anzeigenkampagnen zu ergänzen. Schließlich ist es kein Zufall, dass Facebook parallel zur sinkenden organischen Reichweite sein Anzeigenrepertoire immer weiter ausbaut. Idealerweise ergänzen sich organische Facebook Strategie und Ads so, dass du für wenig Geld maximale Reichweite und Conversions erzielst. So kannst du zum Beispiel erfolgreiche Strategien im organischen Facebook Marketing in effiziente Werbeanzeigen umwandeln.
Organisches Facebook Marketing ist viel erfolgreicher, wenn du das geeignete Tool dafür einsetzt. Mit Swat.io ist es leicht, Inhalte in verschiedenen Kanälen zu planen, posten und zu analysieren, und das gemeinsam im Team. Starte jetzt einen kostenlosen Test und erziele mehr Reichweite in allen deinen Kanälen.