Der große Facebook Marketing Guide 2023 – So startest du auf der Plattform durch

Allen Unkenrufen zum Trotz ist Facebook auch 2023 eines der wichtigsten sozialen Netzwerke für Unternehmen. 

Allerdings hat sich in den letzten Monaten und Jahren einiges getan im Meta-Universum. Die organische Reichweite hat stark abgenommen, neue Formate sowie Anzeigenwerbung haben an Bedeutung gewonnen und “meaningful interaction” ist das Schlagwort der Stunde. 

Hier bringen wir dich auf den aktuellen Stand beziehungsweise helfen dir bei einem erfolgreichen Einstieg ins Facebook Marketing 2023. 

Du erfährst, 

• warum Facebook (immer noch) so bedeutend im Social Media Marketing ist,
• was du brauchst, um auf der Plattform durchzustarten, und
• mit welchen Strategien du in diesem Jahr erfolgreich bist.  

Warum man im Social Media Marketing 2023 nicht an Facebook vorbeikommt

Instagram und TikTok haben in den letzten Jahren einiges verschoben im Social Media Business. Wer die Generation Z ansprechen will, kommt an ihnen nicht vorbei. 

Trotzdem ist Facebook für ein Gros aller Unternehmen nicht aus dem Marketing wegzudenken.

Das hat mehrere Gründe: 

• Im vierten Quartal 2022 meldete Meta 2 Milliarden monatlich aktive Facebook-Nutzer:innen weltweit. Beste Voraussetzungen, um eine breite Zielgruppe zu erreichen.
• In Deutschland gab es 2022 jeden Monat 47 Millionen aktive Nutzer:innen.
• Im B2C-Marketing von Unternehmen belegt Facebook den Spitzenplatz. Im B2B-Bereich hat es immerhin für den zweiten Platz gereicht, nach LinkedIn.

Umfragen ergeben immer wieder, dass viele Konsument:innen Facebook gezielt nutzen, um Produkte zu entdecken, und diese dann auch kaufen.

Wichtige Vorüberlegungen

Bevor du einen Facebook-Account erstellst und deinen ersten Post veröffentlichst, solltest du grundlegende Fragen zu deiner Facebook-Strategie klären: 

• Welche Ziele willst du erreichen?

Mit Facebook-Marketing kannst du viele Ziele verwirklichen: Du kannst deine Marke bekannt(er) machen, Kund:innen binden sowie Leads und Neukund:innen gewinnen.

Lege deine Schwerpunkte fest und wandle sie idealerweise in SMART-Ziele um. So hast du einen guten Ausgangspunkt für deine Strategie. 

• Welche Zielgruppe willst du ansprechen?

Wie alt sind deine Adressat:innen, welche Interessen haben sie und welche Probleme treiben sie um, die dein Unternehmen vielleicht lösen kann? Wenn du noch keine Personas erstellt hast, hole das jetzt nach, auch speziell für Facebook. 

• Welche Ressourcen hast du zur Verfügung?

Regelmäßige Aktivitäten sind entscheidend auf Social Media. Das gilt für das Posten genauso wie für das Engagement in Gruppen oder das Schalten von Werbeanzeigen. Facebook Marketing ist ein langfristiges Commitment. 

• Willst du Anzeigen schalten?

Idealerweise heißt die Antwort: Ja. Denn die traurige Wahrheit ist: Ohne Geld für Ads in die Hand zu nehmen, ist es sehr schwer geworden, Reichweite auf Facebook zu erzielen. Allerdings bleibt immer noch die Frage, wie viel Geld du in die Hand nimmst. Anzeigenwerbung auf Facebook ist in den letzten Jahren teurer geworden. Mit einer geschickten Strategie kannst du das Preis-Leistungs-Verhältnis optimieren. 

Der erste Schritt: Facebook-Business-Profil erstellen

Wenn du als Unternehmen Facebook Marketing betreiben willst, brauchst du ein Facebook-Business-Profil. Dazu benötigst du zuerst einen privaten Account.

Das Business-Profil erstellst du folgendermaßen: 

1. Klicke unter https://www.facebook.com/pages/ auf “Neue Seite erstellen”.

2. Füge “Seitenname”, “Kategorie” und “Steckbrief” hinzu und gehe auf “Erstellen”.

3. Anschließend kannst du die Seite fertig einrichten, indem du zum Beispiel Kontaktdaten, Standort, Profil- und Titelbild hinzufügst.

4. Für einen Anfangsschwung bietet es sich an, Freunde deines privaten Profils auf deinen Business-Account einzuladen. So fängst du beim Aufbau deiner Community nicht bei null an.

Tipps für ein effektives Facebook Business-Profil

• Fülle alle Bereiche deiner Unternehmensseite aus.
• Achte auf ein professionelles Profil- und Titelbild. Wenn du dein Coverbild regelmäßig wechselst, bleibt dein Account visuell spannend. Orientiere dich dabei zum Beispiel an der Jahreszeit oder an aktuellen Kampagnen. 

• Facebook gibt dir die Möglichkeit, deine Seite um einen Call-to-Action-Button zu ergänzen. Nutze ihn. So kannst du Nutzer:innen zum Beispiel mit “Shop ansehen” direkt in deinen Facebook-Shop leiten oder mit “Bestellung aufgeben” zu einer Restaurant-Website. Oder du lädst sie dazu ein, dir eine Nachricht im Facebook Messenger zu senden.

Content-Formate auf Facebook und ihre Vor- und Nachteile

Jetzt geht es ans Posten, aber was und wie?

Damit dir die Entscheidung leichter fällt, hier eine Übersicht über die wichtigsten Content-Formate auf Facebook. 

Facebook Text/Status-Posts

Einfach nur Text, kann das noch funktionieren? Es kann. Allerdings zeigen Erhebungen für die meisten Branchen, dass Status-Posts niedrigere Engagement-Rates aufweisen als solche mit Bild oder Video. 

Facebook Bild-Posts

Gib deiner Community etwas zum Ansehen. Bild-Posts können Fotos, Infografiken oder Statistiken enthalten. Wichtig ist, dass sie die Augen auf sich ziehen, noch wichtiger, dass sie zu einem Like, Kommentar oder Share animieren. 

Naturgemäß ist die Auswahl in Branchen wie der Modeindustrie oder bei Anbietern von Outdoor-Wear größer als bei einer Versicherung. Aber Herausforderungen sind schließlich dazu da, bewältigt zu werden. 

Facebook Link-Posts

Link-Posts sind Postings, die zum Beispiel auf ein Video oder auf einen Blogbeitrag verlinken. Ihre Bedeutung im Facebook Marketing ist umstritten. Das liegt daran, dass dem Facebook-Algorithmus gerne unterstellt wird, Link-Posts mit weniger Reichweite abzustrafen, weil sie Nutzer:innen aus dem eigenen Netzwerk wegführen.

Tatsächlich weisen Link-Posts oft weniger Interaktionen als andere Content-Formate auf, allerdings nicht immer. Außerdem können sie trotzdem eine gute Möglichkeit darstellen, Besucher:innen auf deine Website zu bringen.

Wenn du Nutzer:innen dazu bekommst, mit deinem Link-Post zu interagieren, ist das auch für Facebook ein Gewinn. Das klappt am besten, wenn alle Bestandteile ineinandergreifen: eine aufmerksamkeitsstarke Vorschau, eine neugierig machende Caption und ein prägnanter CTA. 

Facebook Video-Posts

Videos liegen plattformübergreifend im Trend und sie lassen sich auch ohne teures Equipment erstellen. Schließlich ist den Nutzer:innen sozialer Netzwerke Authentizität zunehmend wichtiger als Hochglanzoptik und Special Effects. 

Also schnapp dir eine Handykamera und fange an, Mitarbeiter:innen vorzustellen, kurze Clips hinter den Kulissen deiner Produktion zu erstellen oder Kund:innen zu deinen Produkten zu interviewen. 

Für Imagevideos muss dann doch die teure Ausrüstung her. 

Einen Sonderfall stellen die Facebook Reels dar. Diese maximal 60 Sekunden langen Kurzvideos folgen dem TikTok-Prinzip und bieten sich für unterhaltsame, humorvolle Videos an, die sich gut in Schleife ansehen lassen. Ob sich der Trend auf Facebook als so erfolgreich erweist wie auf TikTok und Instagram, bleibt abzuwarten. Einen Versuch ist es wert, vor allem, wenn du eine junge Zielgruppe ansprechen willst. 

Facebook Live-Videos

Wenn du schon mit dem Video-Marketing angefangen hast, geh doch mal live. Die Einmaligkeit solcher virtueller Erlebnisse verleiht ihnen eine besondere Anziehungskraft. 

Auch hier bieten sich verschiedene Inhalte an, zum Beispiel: 

• kurze Clips von Veranstaltungen
• Interviews mit Branchenexpert:innen oder Mitarbeitenden
• Produktvorführungen
• Q&As

Tipps für erfolgreiche Live-Videos

• Promote dein Video rechtzeitig im Voraus auf verschiedenen Kanälen.
• Fordere Zuschauer:innen zu Kommentaren auf und interagiere mit ihnen. 
• Verwende Teile des Videos im Nachgang, zum Beispiel für verschiedene Posts, aber stelle nicht alle Videos komplett online. Sonst ist es weniger attraktiv für User:innen, beim nächsten Mal live dabei zu sein. 
• Streame regelmäßig. 
• Binde am Ende deines Videos einen Call to Action ein – zum Beispiel zum Besuch deiner Webseite. 

Facebook Stories

In Facebook-Stories kannst du Bilder und Videos aneinanderreihen und durch Effekte, Sticker, Text und Links ergänzen. Dies passiert laut Facebook selbst immerhin eine Milliarde Mal jeden Tag. Nach 24 Stunden verschwindet deine Story. 

Stories bieten sich auch deshalb an, weil es immer weniger organische Content-Formate in viele Feeds schaffen. 

Schließlich geben sie dir viele Freiheiten, spannende oder lustige Geschichten zu erzählen, Produkte vorzustellen, Umfragen oder Quizzes zu veranstalten und vieles mehr. Geschickt gewählte Story Sticker machen sie interaktionsstärker.  

Mit diesen Facebook-Marketing-Strategien bist du erfolgreich

Wir haben es angedeutet: Facebook Marketing ist in den letzten Jahren nicht leichter geworden. Viel Konkurrenz und diverse Neuorientierungen des Facebook-Algorithmus haben dazu geführt, dass es nicht mehr ausreicht, guten Content zu posten. 

Trotzdem gibt es nach wie vor Wege, auch organisch erfolgreich zu sein, zum Beispiel die folgenden: 

• Veröffentliche User-generated-Content: Bilder und Videos von Kund:innen beziehungsweise Follower:innen mit deinen Produkten verschaffen deinem Account mehr Reichweite und deiner Marke mehr Glaubwürdigkeit. Wichtig ist: Vorher fragen ist Pflicht!
• Nutze Facebook-Gruppen: Im Zuge sinkender Reichweite erstellen immer mehr Unternehmen Facebook-Gruppen, um den Tücken des Algorithmus zu entgehen. Mithilfe solcher exklusiver Communities kannst du die Kundenbindung fördern und die Reichweite deiner Marke steigern. Außerdem erhältst du wertvolle Informationen über deine Zielgruppe. Aber Vorsicht: Facebook-Gruppen sind nicht der richtige Ort für plumpe Werbung. Damit vergraulst du andere Gruppenmitglieder schnell.
• Interaktion, Interaktion, Interaktion: In Mark Zuckerbergs eigenen Worten ist “meaningful interaction” der Erfolgsschlüssel für Facebook Marketing 2023. Für dich heißt das in erster Linie: Poste Content, der nicht nur Likes erhält, sondern zu Kommentaren inspiriert. Antworte auf Kommentare. Im Idealfall entwickeln sich Gespräche. 
• Nutze moderne Formate: Live-Videos, Reels, Stories: mit einem bunten Multimedia-Mix kommst du den Bedürfnissen des Facebook-Algorithmus und der User:innen entgegen. 
• Ergänze organisches Marketing durch Anzeigen: Regelmäßige Anzeigenkampagnen verschaffen dir die Reichweite, die dir mit kostenlosem Facebook Marketing in der Regel verwehrt bleibt. 
• Betreibe aktives Community Management auf Facebook: Moderiere Diskussionen auf deiner Seite und in Gruppen, antworte auf Fragen und versuche, Gespräche am Laufen zu halten. Außerdem ist es wichtig, dass du klare Regeln für deine Seite und deine Gruppen aufstellst. So hast du eine gute Grundlage, um angemessen auf Hate Speech oder Trolle zu reagieren.

Ein Social Media Management Tool mit zentralem Posteingang (Ticket Inbox) unterstützt dein Team dabei, die Übersicht über Kommentare und Nachrichten zu behalten. Mit einem Customer Relationship Management, wie es in Swat.io integriert ist, kannst du einzelne User:innen näher kennenlernen und Meinungsführer:innen oder Störenfriede identifizieren. 

Insights – Diese Möglichkeiten für die Analyse hast du

Egal für welche Strategie du dich entschieden hast, regelmäßige Analysen wichtiger Kennzahlen sind Pflicht. Nur auf diese Art erfährst du, was funktioniert und was nicht beziehungsweise wo Optimierungsbedarf besteht. 

Kennzeichen zu der organischen Performance deines Facebook-Marketings erhältst du an zwei Orten: 

1. Die Page Insights findest du rechts auf deinem Profil unter “Verwalten”. 
2. Außerdem gibt es unter business.facebook.com die etwas umfangreichere Meta Business Suite. Sie liefert dir Zahlen für deinen Facebook- und Instagram-Auftritt. Aus der Business-Suite kannst du Zahlen auch exportieren, um Reportings für Vorgesetzte oder Kund:innen zu erstellen. 

Gut zu wissen: Die plattformeigenen Insights von Facebook sind gut für einen ersten Überblick. Um tiefer einzusteigen und/oder Kennzahlen verschiedener Kanäle zu vergleichen, empfehlen wir ein zusätzliches Tool, entweder ein Social Media Management Tool wie Swat.io oder eine reine Analyse-Software.

Ein paar Worte zu Facebook Ads

Anzeigenwerbung auf Facebook ist ein Thema, das den Rahmen dieses Beitrags sprengen würde. 

Aber es ist auch, wie du inzwischen weißt, ein Thema, an dem kaum ein Unternehmen auf Facebook vorbeikommt. 

Kampagnen erstellen und verwalten kannst du entweder im Werbeanzeigenmanager oder im Meta Business Manager. Dafür steht dir eine Auswahl an verschiedenen Anzeigenformaten zur Verfügung, von Image Ads über Video Ads bis hin zu Instant Experiences. Außerdem hast du die Wahl zwischen verschiedenen Platzierungen. 

Entscheidend für den Erfolg von Anzeigenkampagnen auf Facebook ist, dass du Funnel einsetzt. Das heißt, du spielst deiner Zielgruppe je nachdem, wo im Funnel sie sich befindet, also ob sie schon einmal mit deiner Marke interagiert hat oder nicht, unterschiedliche Ads aus und animierst sie so Stück für Stück zu einem Kaufabschluss. 

Teste verschiedene Anzeigenvarianten auf ihre Performance und verwende auch für diesen Zweck, wenn möglich, User-generated-Content. 

Facebook gehört dazu

Nicht für alle, lässt sich vielleicht einschränken. Gerade Unternehmen, die in erster Linie ein sehr junges Publikum ansprechen wollen, haben ihren Schwerpunkt auf Instagram oder TikTok verlegt. Auf einen Facebook-Account verzichten sie trotzdem selten. 

Für viele anderen bleibt das nutzerstärkste soziale Netzwerk der Welt ein zentraler Kommunikations- und Marketingkanal. Im Zweifelsfall gehört dein Unternehmen dazu. Dann ist es wichtig, dass du um die Besonderheiten und Tücken des Facebook Marketings 2023 Bescheid weißt. So lässt sich mit einem Mix aus geschicktem organischem Marketing und Anzeigenkampagnen das nach wie vor vorhandene Potenzial der Plattform ausnutzen.