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Twitter

Twitter ist eines der ältesten und populärsten sozialen Netzwerke weltweit. Mitunter wird Twitter auch als Microblogging charakterisiert. Dies bedeutet, dass es bei Twitter weniger um das Netzwerk-Prinzip geht, bei dem man sich mit Freunden, Kunden oder Fans verlinkt. Stattdessen können User genau filtern, welche Inhalte sie sehen wollen, indem sie anderen Konten oder Hashtags folgen.

Eigene Inhalte auf Twitter, die sogenannten Tweets (vom englischen Wort für „zwitschern“), sind auf 280 Zeichen beschränkt und können zusätzlich Bilder, Videos oder Links beinhalten. Die Längenbeschränkung sorgt für Inhalte, die schnell überflogen werden können und sich so perfekt an die Verhaltensweisen einer digitalen Generation mit kurzen Aufmerksamkeitsspannen anpassen.

Mit 134 Millionen täglich aktiven Nutzern weltweit liegt Twitter zwar deutlich hinter Facebook, Instagram und anderen, jüngeren Plattformen zurück, bedient aber auch eine andere, mitunter ernsthaftere und erwachsenere Zielgruppe. Für Unternehmen bietet Twitter eine gute Möglichkeit, wichtige Informationen oder hilfreichen Content an die Community zu verbreiten.

Entstehung

Twitter wurde im März 2006 gegründet und trug damals noch den Namen „twttr“. Ursprünglich war Twitter als SMS-basierte Plattform geplant, weswegen die Zeichenzahl auf 140 beschränkt wurde. Im April 2007 formierte sich dann die Firma Twitter Inc., die 2013 an die Börse ging. Das bekannte Logo „Larry the Bird“ war von Anfang an Markenzeichen des Dienstes, erhielt aber erst im Jahr 2012, also sechs Jahre nach dem Launch, sein derzeitiges Aussehen. [1]

Im September 2016 lockerte die Plattform die 140-Zeichen-Begrenzung und startete erste Tests mit doppelter Zeichenzahl. Im November 2017 wurden diese Änderungen dann für alle Nutzer aktiv, weswegen Tweets derzeit 280 Zeichen haben dürfen. Bilder, Videos und angehängte Tweets werden nicht mehr auf die Zeichenzahl angerechnet. [2]

Besonderheiten

Die Zeichenbeschränkung ist wohl das auffälligste Merkmal von Twitter. Sie führt dazu, dass User sich klar und direkt ausdrücken müssen und ihre Botschaft so effizient wie möglich verpacken sollten. Zusätzlich lassen sich Twitter-Beiträge durch ihre Kürze schnell überfliegen und dadurch einfach konsumieren.

Auch wenn Twitter das Hashtag nicht erfunden hat, ist es doch durch die Plattform als sinnvolles Suchwerkzeug etabliert worden. Mithilfe von Hashtags können Tweets bestimmten Themenbereichen zugeordnet werden. Dies hat es möglich gemacht, dass politische Ereignisse, soziale Bewegungen und gesellschaftliche Aktionen sich auf Twitter verbreiten können. Einige Themen, zum Beispiel die #metoo-Debatte, sind erst durch Twitter in den Fokus der Medien geraten, und das Hashtag #jan15 während der ägyptischen Revolution 2011 hat es Usern erlaubt, den Ereignissen quasi in Echtzeit zu folgen. So hat Twitter auch für die politische und gesellschaftliche Bildung eine nicht zu unterschätzende Rolle.

Funktionsweisen

Twitter ist ein kostenloses Netzwerk. Jeder, der über eine funktionierende E-Mail-Adresse verfügt, kann sich ein eigenes Konto einrichten. Dabei ist es, anders als bei Facebook, nicht nötig, den Klarnamen anzugeben. Jedes Profil besitzt also einen frei wählbaren Namen und das sogenannte Handle, das in der URL das Konto des Nutzers identifiziert. Mit dem Präfix @ vor dem Handle können einzelne Konten in Twitter über die Suchfunktion gefunden und in Tweets verlinkt werden.

Nutzer können anderen Nutzern, deren Inhalte sie interessant finden, folgen. Das bedeutet, dass deren Inhalte dann auf dem eigenen Feed, quasi der Startseite von Twitter, angezeigt werden. Ob der Feed nach Aktualität oder nach Relevanz sortiert werden soll, kann von Nutzern selbst ausgewählt werden. Nutzer können jederzeit einsehen, wer ihnen folgt und wem andere folgen.

User können über den Browser oder über eine mobile App auf Twitter zugreifen. Tweets werden im Feld „Was gibt’s Neues?“ verfasst. Zudem ist es möglich, Bilder und Videos an die Tweets anzuhängen und Links einzufügen. Die bereits erwähnten Hashtags helfen anderen Usern dabei, interessante Inhalte zu finden. Wegen der beschränkten Zeichenzahl ist eine exzessive Nutzung von Hashtags wie auf Instagram nicht möglich, Hashtags müssen also gut ausgewählt werden und sind dann besonders erfolgreich, wenn sie zu den Inhalten des Tweets passen.

Man kann außerdem Inhalte anderer Nutzer retweeten. Sie erscheinen dann als Teil eines Tweets auf der eigenen Profilseite und werden allen Nutzern gezeigt, die einem folgen. Ebenso ist es möglich, auf die Tweets anderer zu antworten – ein beliebtes Feature für Customer Service und Beschwerdemanagement. So kann direkt auf Kritik oder auch Lob eingegangen werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, den Tweet eines anderen Nutzers zu liken – im Twitter-Universum nennt sich das „faven“, abgeleitet von dem Wort „Favorit“.

Auch für nichtöffentliche Konversationen bietet Twitter ein Feature, nämlich die Direktnachrichten. Hier können User wie über eine Chatfunktion miteinander sprechen, ohne dass die gesamte Community mitlesen kann.

Für User, die vielen Konten folgen, bietet Twitter eine Organisationsfunktionalität in Form von Listen. Die Konten, denen ein User folgt, können nach Themen sortiert werden – zum Beispiel können Unternehmen ihren Feed nach Kunden, Partnern und Konkurrenzunternehmen sortieren.

Potenzial von Twitter

Auch wenn Twitter nicht die größten User-Zahlen verzeichnen kann, ist es eines der offensten sozialen Netzwerke am Markt. Es lohnt sich nicht nur für Nutzer, die über sich selbst oder ihr Unternehmen sprechen wollen, sondern auch für diejenigen, die einen Weg suchen, schnell und einfach über den Markt auf dem Laufenden zu bleiben.

Quellenangaben

[1] Twitter, Wikipedia, abgerufen am 29.05.2019
[2] „Twitter verdoppelt maximale Länge der Tweets auf 280 Zeichen“, heise.de, abgerufen am 29.05.2019