Branded Hashtags: So setzt du sie richtig ein

Hashtags sind überall. Aber einige davon verbinden wir sofort mit einer Marke, #Shareacoke lässt grüßen.

Auch kleinere Unternehmen profitieren von geschickt gewählten Branded Hashtags, zum Beispiel wenn sie die Sichtbarkeit einer Kampagne erhöhen oder ihre Marke auf Social-Media-Plattformen bekannt machen wollen.  

Was genau “geschickt gewählt” heißt, wie du einen guten Branded Hashtag erstellst und wie du ihn erfolgreich verwendest, erfährst du hier.  

Was sind Branded Hashtags?

Branded Hashtags zeichnen sich dadurch aus, dass man sie mit einer Marke in Verbindung bringt. 

Dabei unterscheidet man verschiedene Arten von Branded Hashtags:

• Hashtags rund um Firmennamen wie #MyCocaCola
• Hashtags mit Slogans wie #justdoit
• Hashtags mit Kampagnennamen beziehungsweise Inhalten, die in Verbindung mit einer Kampagne stehen wie #IceBucketChallenge

Vorteile von Branded Hashtags

Von einem guten Branded Hashtag profitiert dein Unternehmen auf mehreren Ebenen:

• Steigert die Bekanntheit von Marken, Produkten und Kampagnen: Branded Hashtags können dazu beitragen, die Sichtbarkeit deiner Marke, Produkte und/oder Kampagne zu erhöhen, und das über verschiedene Kanäle hinweg.
• Ideal für User-generated Content: Sie sind ideal, um User-generated Content zu sammeln. Dies stärkt die Authentizität deiner Marke und erhöht ihre Reichweite. Außerdem kannst du den Hashtag an die Erlaubnis knüpfen, dass du einen Inhalt verwenden darfst.
• Hebt deine Marke ab: Ein markanter Branded Hashtag hilft dir, deine Marke von Wettbewerbern abzugrenzen und die Brand Personality zu stärken.
• Fördert die Kundenbindung: Hashtags, die viele User:innen nutzen, schaffen ein Gefühl von Gemeinsamkeit. 
• Erleichtert die Analyse: Wenn du den Erfolg von Kampagnen messen willst, profitierst du ebenfalls von Branded Hashtags. 

Dazu kommt die Verbreitung von Hashtags. Branded Hashtags kannst du auf verschiedenen sozialen Netzwerken einsetzen, von Instagram bis TikTok und sogar offline. Sie sind genauso unkompliziert wie effektiv.

Einsatzmöglichkeiten von Branded Hashtags: Beispiele

1. TikTok Hashtag Challenges: Freshmoneyfever

Mit der TikTok Hashtag Challenge “Fresh Money Fever” wollte die Commerzbank jungen Menschen einen lockeren und entspannten Umgang mit dem Thema Finanzen vermitteln. Natürlich ging es auch darum, die Gen Z auf die eigenen Leistungen aufmerksam zu machen. Als Anreiz fürs Mitmachen versprach die Bank der Gewinnerin beziehungsweise dem Gewinner ein aktuelles iPhone, und für den Anfangsschub sorgten mehrere Influencer:innen mit ihrem Content. 

Die Rechnung ging auf. In nur acht Tagen erzielte “Fresh Money Fever” mehr als eine Milliarde Views. Die Engagement Rates betrugen bis zu 19 Prozent und die Commerzbank bewies sich als First Mover.

Tipp: Branded Hashtag Challenges sind eine tolle Möglichkeit, auf TikTok Engagement und Reichweite zu erzielen. Was du dafür brauchst, sind ein guter Hashtag und eine Aufgabe für die potenziellen Mitmacher:innen.

2. Marken-Hashtag: #JustDoIt von Nike

Es gibt wohl wenige bekanntere Marken-Slogans als Nikes “Just Do It”. Da ist es kein Wunder, dass die Marke diesen über sämtliche Plattformen hinweg und in unzähligen Werbekampagnen einsetzt, auch als Branded Hashtag. 

Tipp: Einen Slogan oder Claim als Branded Hashtag zu verwenden, bietet sich an. Aber nicht immer passt beides zusammen. Wichtig ist, dass der Slogan prägnant, nicht zu lang und eindeutig ist. Darauf kommen wir noch zurück. 

3. Kampagne rund um Produkte: #neubeidm von dm

dm lädt User:innen dazu ein, ihre Lieblingsprodukte aus dem aktuellen Sortiment zusammen mit dem Hashtag #neubeidm zu posten. 

Tipp: User-generated-Content-Kampagnen müssen sich nicht um deine Produkte drehen. Aber wenn sie es tun und die Rechnung aufgeht, umso besser. Mit seiner Kampagne macht dm User:innen zu kostenlosen Markenbotschafter:innen. So profitiert das Unternehmen davon, dass Konsument:innen anderen Konsument:innen am meisten vertrauen.

4. Kampagnen-Hashtag: #OptOutside von REI

REIs Idee, die eigenen Stores an Black Friday zu schließen und Kund:innen dazu aufzufordern, ins Freie zu gehen, war ungewöhnlich. Bei der Zielgruppe der Outdoor-Marke kam sie so gut an, dass sich der Hashtag #OptOutside über die nächsten Jahre als übergreifender Branded Hashtag durchsetzte. 

Tipp: Behalte bei der Verwendung von Branded Hashtags immer die Zielgruppe im Kopf. Welche Bedürfnisse hat sie und welche Emotionen verbindet sie mit deiner Marke beziehungsweise deinen Produkten? Idealerweise greift dein Hashtag ein (positives) Gefühl auf.

5. #KeepHerConfident von Dove

Dove ist nicht nur für seine Kosmetikprodukte bekannt, sondern auch für seine Mission, veraltete Schönheitsideale in Frage zu stellen und Frauen dabei zu unterstützen, ein positives Selbstbild zu entwickeln. 

In dieser Tradition steht auch die #KeepHerConfident-Kampagne.

Tipp: Konsument:innen legen vermehrt Wert darauf, dass Marken klare Werte vertreten und sich für soziale Belange einsetzen. Ein guter Grund, Themen jenseits der eigenen Produkte in den Mittelpunkt von Kampagnen und von Branded Hashtags zu stellen. 

Eigenschaften guter Branded Hashtags

1. Unverwechselbar

Zugegeben, es sind eine ganze Menge Hashtags im Umlauf auf Instagram, TikTok oder X. Vor diesem Hintergrund ist es nicht ganz einfach, etwas Neues zu kreieren. Doch die Recherche lohnt sich. Denn nur wenn dein Hashtag so unverwechselbar ist wie deine Marke, profitierst du in vollem Umfang davon. 

2. Kurz

Dein Slogan besteht aus 5 Wörtern? Dann überlege dir lieber einen anderen Branded Hashtag. Lange Begriffskombinationen sind schwer zu merken. Außerdem steigt mit der Länge die Gefahr, dass sie falsch geschrieben werden. Das gilt übrigens auch für lange Wörter. 

3. Einprägsam

Je leichter zu merken, desto besser. Achte neben der Länge darauf, Fremdwörter und komplizierte Begriffe zu vermeiden. 

Der Hashtag #FOMOOGLF von Greyhound Bus “fear of missing out on Greyhound low fares” ist ein Beispiel für “kreativ, aber viel zu kompliziert”. 

4. Aussagekräftig

#OptOutside, #neubeidm oder #shareacoke haben eine Bedeutung, die sich sofort erschließt. Auch Markennamen sind aussagekräftig. 

5. Eindeutig

Neben Erfolgsgeschichten wie den oben aufgeführten gibt es eine Reihe von Branded-Hashtag-Kampagnen, die, nun ja, ziemlich in die Hose gingen. Einige davon sind mittlerweile legendär. 

Dazu gehört Burger Kings #wtff-Kampagne. Eigentlich sollte das Kürzel für “What the French Fries” stehen, doch tatsächlich existierte der Hashtag schon als Synonym für “What the F*ing F*k” auf Twitter. Das Resultat: Während sich einige Tweets zu dem Hashtag tatsächlich mit French Fries beschäftigen, handeln viele andere von Dingen, die User:innen auf die Palme bringen. 

Um einen ähnlichen Fail zu vermeiden, achte darauf, dass deine Hashtags nicht zweideutig sind beziehungsweise zu ungewollten Resultaten führen können. Auch dafür spielt die Recherche eine zentrale Rolle. 

Promote deine Hashtags

Du hast deinen Hashtag gefunden? Dann ist es Zeit, ihn bekannt zu machen:

• Führe den Hashtag kanalübergreifend ein. Aber denke daran, dass User:innen auf LinkedIn anders ticken als auf TikTok. Deshalb eignet sich nicht jeder Hashtag für jeden Kanal. 
• Speziell für kleinere Unternehmen ist es wichtig, zusätzlich andere Hashtags mit bereits existierender Reichweite zu verwenden, um die Sichtbarkeit zu erhöhen. 
• Influencer:innen können für einen Anfangsschub sorgen. Das gilt auch und gerade für Micro-Influencer:innen mit kleinen, aber feinen Communities. 
• Branded Hashtags lassen sich nicht nur auf einer Social-Media-Plattform, sondern sogar offline verwenden, zum Beispiel auf Plakaten. 

Gute Branded Hashtags wirken nachhaltig

Branded Hashtags zu finden und einzuführen, kostet etwas Zeit und Mühe. Doch das zahlt sich langfristig aus. Denn hat sich ein Hashtag erst einmal als Synonym für deine Marke oder Kampagne etabliert, sorgt er über längere Zeiträume für mehr Sichtbarkeit und Kundenbindung. Im Idealfall geht es User:innen damit irgendwann so wie mit “#JustDoIt”.