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WhatsApp

WhatsApp ist ein Instant-Messaging-Dienst, mit dem Nutzer Text-, Bild- und Videonachrichten, ebenso wie Tonaufzeichnungen, Dokumente, Kontaktdaten und Standortinformationen austauschen können. Gegründet wurde WhatsApp 2009, seit 2014 ist es ein Bestandteil von Facebook.

WhatsApp gehört zu den nutzerstärksten sozialen Medien weltweit und WhatsApp Nachrichten werden häufig als “Nachfolger der SMS” betrachtet. Neben der privaten Nutzung wächst die Zahl der Unternehmen, die den Messenger für das Marketing verwenden, zum Beispiel für den Kundendienst. Außerdem hat WhatsApp für die nahe Zukunft die Einführung von Anzeigenwerbung angekündigt.

Gründung und Entstehungsgeschichte von WhatsApp

Ins Leben gerufen wurde WhatsApp von Jan Koum und Brian Acton 2009 in Kalifornien. Am Anfang diente die App dazu, Statusmeldungen mit Freunden zu teilen. Erst später erweiterten die Gründer den Dienst um den Austausch von Nachrichten und diverse weitere Funktionen, zum Beispiel den Versand von Dateien.

Am 19. Februar 2014 kaufte Facebook den mittlerweile äußerst erfolgreichen Kurznachrichtendienst für die Summe von 19 Milliarden US-Dollar. Anfang 2015 galt WhatsApp mit inzwischen 800 Millionen monatlich aktiven Nutzern als der am schnellsten wachsende Internetdienst.

2017 und 2018 verließen Acton und Koum den Konzern. Als mitverantwortlich dafür gilt die Entscheidung Facebooks, WhatsApp künftig für Werbung zu öffnen. Beide Gründer hatten sich von Beginn an gegen eine solche Maßnahme ausgesprochen.

Besonderheiten der App

Als Instant-Messaging-Dienst nutzt WhatsApp im Gegensatz zur SMS-Funktion das Internet. Allerdings muss das WhatsApp-Konto mit einer Telefonnummer verknüpft werden. Die App lässt sich über Mobilfunkgeräte und über den PC (WhatsAppWeb) verwenden. Für Letzteres ist ein eingeschaltetes Handy mit Verbindung zum Internet notwendig. Die Anmeldung ist in wenigen Minuten erledigt. Zudem ist der Dienst komplett kostenlos, was als einer seiner großen Vorteile angesehen wird.

Zu den Besonderheiten von WhatsApp gehört außerdem, dass sich auf einfache Art Dokumente und andere Dateien, inklusive Sprachnachrichten versenden lassen. Dabei setzt die App seit 2016 auf eine End-to-End-Verschlüsselung. Dennoch äußerten Datenschützer immer wieder Skepsis gegenüber WhatsApp, vor allem, nachdem das Unternehmen von Facebook gekauft worden war. Tatsächlich teilt WhatsApp trotz einschlägiger Gerichtsurteile personenbezogene Nutzerdaten mit Facebook und “vertrauenswürdigen Dritten”. [1]

Trotz dieser Kritik gehört WhatsApp zu den weltweit erfolgreichsten sozialen Medien. Im Januar 2019 zählte der Dienst 1,5 Milliarden monatlich aktive Nutzer. [2]

Funktionen von WhatsApp

Mittlerweile bietet WhatsApp Nutzern eine ganze Reihe an Funktionen:

  • Chatten: Zu den grundlegenden Funktionen von WhatsApp gehört das Chatten. Die App erkennt nach der Anmeldung automatisch, wer von den eigenen Kontakten ebenfalls den Dienst verwendet. So ist es nicht notwendig, Kontakte neu anzulegen.
  • Versand von Dateien: WhatsApp ermöglicht außerdem den Versand von Dateien unterschiedlichster Formate, einschließlich Videos, Fotos und Tonaufnahmen. Die zulässige Maximalgröße der Dateien hängt vom verwendeten Endgerät ab, variiert also beispielsweise zwischen iPhones und Android-Smartphones.
  • Sprachanruf: Mit einem Sprachanruf über WhatsApp können Nutzer Kosten für normale Telefonanrufe sparen. Voraussetzung dafür ist, dass beide Gesprächsteilnehmer eine Internetverbindung haben.
  • Gruppen: WhatsApp-Gruppen dienen der Kommunikation mehrerer Personen in einem geschlossenen Rahmen. Dabei sehen alle Teilnehmer der Gruppe Nachrichten der anderen Teilnehmer.
  • Broadcast: Die Broadcast-Funktion ermöglicht es ebenfalls, mehreren Nutzern eine Nachricht zu senden. Anders als bei Gruppen jedoch werden Antworten darauf nur dem Absender der Broadcast-Nachricht angezeigt.
  • Status: Über den Tab “Status” lassen sich Statusmeldungen mit Text, Bildern und Videos versenden. Sie werden nach 24 Stunden automatisch gelöscht.

WhatsApp im Marketing

Die hohe Verbreitung und aktive Nutzung von WhatsApp hat dazu geführt, dass der Dienst auch zunehmend im Marketing eingesetzt wird.

Eine der Anwendungsmöglichkeiten duldet WhatsApp allerdings ab dem 7. Dezember 2019 nicht mehr. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass der Dienst in seinen Nutzungsbedingungen seit jeher automatisierte Nachrichten, Massennachrichten und eine nicht personenbezogene Verwendung verbietet. Darunter fallen auch die wegen ihrer hohen Öffnungsraten beliebten WhatsApp-Newsletter. Bisher hatte das Unternehmen solche allerdings trotzdem geduldet. Ab dem 7. Dezember will es mit rechtlichen Schritten dagegen vorgehen. [3]

Weiterhin möglich ist der Einsatz von WhatsApp im Kundendienst bzw. bei der individuellen Kommunikation mit der eigenen Zielgruppe. Zu diesem Zweck hat WhatsApp mit WhatsApp Business für kleine Unternehmen und der WhatsApp Business API für mittlere und große Unternehmen eigene Tools geschaffen, die zum Beispiel das Anlegen von Unternehmensprofilen und automatisierten Nachrichten und das Versenden von Notifications ermöglichen.

Verwendet werden kann WhatsApp im Marketing auf folgende Arten:

  • Kundendienst: Durch das Einbetten von Click-to-Chat-Buttons in Webseiten geben Unternehmen Nutzern die Möglichkeit, direkt über den Messenger mit ihnen in Kontakt zu treten. Um den Aufwand gering zu halten, kommen dabei häufig Chatbots zum Einsatz.
  • Beratung: Firmen, die zum Beispiel im Beauty-Bereich tätig sind, bieten Kunden zunehmend Beratungen über WhatsApp an.
  • Personalisierte Infos: Flug- und Reiseunternehmen nutzen WhatsApp zum Beispiel, um ihre Kunden über Abflugzeiten, Check-ins und andere Details zu informieren.
  • Verkauf: Teilweise kommt der Messenger auch bei der Buchung bzw. beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen zur Anwendung.

Zusätzlich hat WhatsApp angekündigt, ab 2020 Werbeanzeigen zu schalten. Vorerst sollen diese nur im Status-Bereich, nicht in Nachrichten, auftauchen. [4]

Quellenangaben

[1] siehe dazu zum Beispiel Greis, Friedhelm, WhatsApp teilt nun massenhaft Nutzerdaten mit Facebook, golem, abgerufen am 13.6.2019, Neuerer, Dietmar, Bundesdatenschützer warnt vor WhatsApp, Handelsblatt, abgerufen am 13.6.2019
[2]Ranking der größten sozialen Netzwerke und Messenger nach der Anzahl der monatlich aktiven Nutzer (MAU) im Januar 2019 (in Millionen), Statista, abgerufen am 13.6.2019
[3] Lewanczik, Niklas, WhatsApp Newsletter sind ab Dezember 2019 verboten, Onlinemarketing.de, abgerufen am 13.6.2019
[4] Ab 2020 soll es bei WhatsApp Werbung geben, Spiegel Online, abgerufen am 13.6.2019