Im Visier: Instagram Content Trends 2023
Zugegeben, das Jahr 2022 lief ziemlich durchwachsen für Instagram. Auf der einen Seite konnte die Plattform 2 Milliarden aktive Nutzer:innen und damit einen gewaltigen Meilenstein verzeichnen. Allerdings musste auch ordentlich Kritik im Hinblick auf wachsende Anpassungen und der immer größer werdenden Ähnlichkeit zu TikTok eingesteckt werden. Die Dominanz von TikTok und der Versuch, mit dessen Funktionen und Erfolg mitzuhalten, hat Instagram ein klein wenig ins Straucheln gebracht. Doch im vergangenen Jahr sind uns auch zahlreiche wichtige Instagram Content Trends begegnet, die ihren Platz so schnell nicht wieder verlieren.
Und genau davon handelt der folgende Beitrag. Einiges mag man aus dem vergangenen Jahr wiedererkennen, doch auch einige neue Tendenzen zeichnen sich für die kommenden Monate ab. Es lohnt sich also, ein Auge (oder auch zwei) auf Instagram Content Trends zu werfen!
Die wichtigsten Instagram Content Trends im Überblick
Reels, Reels, Reels
Auch wenn die Reihenfolge hier keinerlei Rolle spielt, möchten wir doch gerne mit dem wohl am meisten kontrovers diskutierten Thema der letzten 1,5 Jahre einsteigen: Die Reels wurden von Instagram so sehr in den Mittelpunkt gepusht, dass der Algorithmus diese Art von Content bevorzugt und bei zahlreichen Nutzer:innen damit angeeckt hat.
In Form der Petition „Make Instagram great again“ wurde im letzten Jahr den guten alten Zeiten nachgetrauert, in der das Netzwerk als Foto-Sharing-Plattform bekannt und beliebt geworden ist. Und die Stimmen wurden offensichtlich gehört: Instagram hat offiziell bestätigt, dass es keinen Algorithmus-Boost mehr für Reels gibt. Und was bedeutet das genau? So, wie bei allen anderen Content-Pieces kommt es wieder auf die „üblichen“ Faktoren an, die einen Beitrag erfolgreich machen. Lies dazu diese 7 Tipps für interaktionsstarke Inhalte auf Instagram.
Nach wie vor sind Reels das am stärksten wachsende Format auf Instagram und ihr Impact auf die User:innen ist enorm. Ob zur Unterhaltung oder um sich tiefer mit Themen und Brands auseinanderzusetzen – Reels sind und bleiben einfach unverzichtbar. Und das wird auch in diesem Jahr so bleiben. Nur mit dem Unterschied, dass Creator:innen vom Algorithmus nicht mehr dafür bestraft werden, wenn sie andere Content-Formate nutzen.
Instagram hat in den letzten Monaten einige Reels-Updates veröffentlicht, die die Nutzerfreundlichkeit deutlich gesteigert haben:
- Reaktion auf Kommentare mithilfe von Reels
- Längere Reel-Laufzeiten von bis zu 90 Sekunden
- Reel-Collabs und neue Remix-Optionen
- Vorlagen für leichteres Erstellen
Fotos wieder wichtiger
Wie gerade schon beschrieben, hat Instagram im letzten Jahr vieles, wenn nicht sogar alles auf eine Karte gesetzt: Reels. Doch der Unmut der Nutzer:innen hat offenbar Gehör gefunden, denn die Plattform ruderte wieder zurück und gestand ihr Fehlverhalten ein. Bereits vor einigen Monaten hat Head of Instagram Adam Mosseri in seiner Story zugegeben, dass man sich zu stark auf das Videoformat konzentriert habe und der Push zu stark und zu schnell gewesen sei. Den ganzen Bericht findest du auf Verge.
In diesem Jahr können sich die Nutzer:innen auf ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Foto- und Videocontent freuen. Reels sind zwar weiterhin ein großer Engagement-Treiber auf der Plattform, allerdings nicht mehr so intensiv wie noch vor einigen Monaten.
Der Einfluss von User Generated Content
Inhalte, die von deiner Community erstellt werden, sind auch in diesem Jahr als Instagram Content unverzichtbar. Wir wissen alle, dass Aufbau, Pflege und Austausch innerhalb der eigenen Community extrem wichtig sind, wenn es um einen erfolgreichen Markenauftritt in den sozialen Medien geht. Diese Art von Content ist für dich nicht nur zeit- und kostensparender, er wirkt auch besonders authentisch. UGC geht jetzt auch über die organischen Posts hinaus: Nun sind auch Ads möglich, die an die Creator:innen abgegeben werden können. Da das Thema Authentizität in diesem Jahr besonders präsent sein wird, solltest du dir diese Form von Aufmerksamkeit für dich und deine Brand nicht entgehen lassen.
Wir haben dir 3 Möglichkeiten aufgelistet, wie du User-Generated-Content noch nutzen kannst:
- Story Repost
Deine Brand wurde in einer Story oder einem Beitrag markiert? Dann warte nicht zu lange, hier bietet sich ein schneller Repost in der eigenen Story und vielleicht sogar eine kleine Reaktion per DM an. Wer weiß, was daraus noch entsteht.
- Challenges
Um deine Community zum Erstellen von UGC zu animieren, kann eine gut durchdachte Challenge die ideale Möglichkeit sein. Fordere deine Follower:innen dazu auf, deine Produkte oder Dienstleistungen in einem bestimmten Rahmen zu präsentieren, kreiere einen darauf passenden Hashtag und erhöhe so deine organische Reichweite.
- Instagram Guides
Ein weiterer wichtiger Teil der Instagram Content Trends in diesem Jahr sind die Guides. Dieses Feature bietet dir die Möglichkeit, alle von deiner Community erstellten Postings zusammenzufassen und so neuen Nutzer:innen einen Einblick in deine Brand zu geben:
Alle Tipps und Tricks, wie du selbst die optimalen Guides erstellst, findest du hier.
KI-Revolution mit ChatGPT & Co.
Künstliche Intelligenz lässt sich auf Instagram in zwei Richtungen einsetzen: Zum einen kannst du deine Bilder, Stories und Reels mit coolen Features und Filtern bearbeiten. Vor diesem Hintergrund können sich die Nutzer:innen auch in diesem Jahr wieder auf neue visuelle Optionen freuen, beispielsweise AR Features und Möglichkeiten zur Integration von 3D-Objekten auf der Plattform. Bereits jetzt bietet Instagram seinen Nutzer:innen einen vergleichweise einfachen Zugang zu einem Next-Level-Social-Media-Erlebnis, beispielsweise durch das Erstellen von Avataren und die Nutzung von AR-Filtern.
KI-Tools und Apps können dir allerdings auch eine tolle Möglichkeit bieten, dich und deine Brand bekannter zu machen und das gesamte Prozedere zu vereinfachen. Aufgaben automatisieren, Daten analysieren, Engagement steigern, bessere Inhalte erstellen – das und vieles mehr ist mit KI möglich und wird besonders in diesem Jahr auf Herz und Nieren geprüft.
Zu den aktuell beliebtesten Funktionen gehören neben den Hashtag-Empfehlungen und der Publikumssegmentierung auch die Content Curation. Mithilfe von KI ist es möglich genau die Themen zu ermitteln, die deine Zielgruppe interessiert und basierend darauf optimale Beiträge zu erstellen.
Ein KI-Tool, das bereits seit Wochen in aller Munde ist, ist ChatGPT. Mit diesem Chatbot, welcher auf maschinellem Lernen beruht, können sämtliche Textinhalte erstellt werden. Doch wie genau kann die Anwendung auf Instagram aussehen? Wir haben’s zusammengefasst:
- Erstellen von mehreren Textvariationen auf Grundlage eines menschlich verfassten Basistextes
- Unterstützung bei der Hashtagrecherche
- Themenrecherche: Was gehört in einen Post (oder eine Content-Reihe) zu Thema XYZ
- Passende Emojis für einen fertigen Text oder ein Thema vorschlagen lassen
Man muss natürlich im Hinterkopf behalten, dass ChatGPT nicht die Eigenleistung des Menschen ersetzt. Ohne hochwertigen Input kann auch dieses Tool nicht optimal performen. Aber es kann dir dabei unter die Arme greifen, deinen Instagram-Content noch besser zu machen. Wir sind gespannt, was sich in Sachen KI in Zukunft noch alles ergeben und wie es als Instagram Trend performen wird. Die Chancen für ein effizienteres Arbeiten sind jedenfalls hoch!
Co-Creations für mehr Reichweite
Die wohl interessanteste Änderung, die Instagram in puncto Beiträgen vorgenommen hat, ist die Einführung von Co-Creation Posts. Das Ganze kann viele Türen für das Influencer Marketing und Markenpartnerschaften im Allgemeinen öffnen: Es entsteht mehr Sichtbarkeit für den Inhalt und durch die Co-Autoren-Funktion kann auch das organische Kanalwachstum gesteigert werden.
Memes als Teil einer modernen Social-Media-Strategie
Erinnerst du dich noch daran, als die sozialen Medien voll von lustigen Katzen-Memes waren? Und dann sagte jeder einzelne Social-Media-Experte, dass Marken sich mehr um die Bedürfnisse der Nutzer:innen kümmern müssen anstatt Katzen-Memes ins Netz zu spülen? Tja, die harte Realität der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Bedürfnisse vielleicht eben doch wieder dahin zurückgegangen ist.
Zumindest gibt es einen spürbaren Bedarf an leichteren Inhalten zwischen den ernsteren sozialen und politischen Themen, die uns online häufig begegnen. Vor allem bei jüngeren Zielgruppen sind Memes absolute Dauerbrenner und auch in diesem Jahr nicht zu vernachlässigen. Wenn du es richtig machst, können Memes dazu beitragen, dass du relevant bleibst.
Hier einige Beispiele für gute Brand Memes:
Audio-Trends: Sounds, die viral gehen
Ähnlich wie bei TikTok entstehen Instagram Trends meist aufgrund spezieller Audios. Oftmals verraten sie viel über aktuelle kulturelle Veränderungen, über Wünsche und Träume einer Gesellschaft, sie drücken maßgeblich die Persönlichkeit unterschiedlicher Generationen aus, spiegeln Mantras wider oder, oder, oder.
Stolperst du also über ein Audio, das gerade trendet und du gerne nutzen möchtest, dann verliere keine Zeit! Beliebte Instagram Audios verschwinden meist genauso schnell, wie sie gekommen sind und werden durch den nächsten Trend ersetzt. Natürlich bleiben einem auch die „alten“ Sounds erhalten, allerdings haben diese einen deutlich geringeren Impact auf die Reichweite, wenn sie ihren Zenit überstiegen haben.
Feed Pins als Aushängeschild
Eine der Änderungen von Instagram in den letzten Monaten waren Feed Pins. Bis zu drei Posts oder Reels kannst du ganz oben auf deinem Profil anpinnen. So legst du ein ganz besonderes Augenmerk auf die Beiträge, die dir entweder besonders am Herzen liegen, am meisten über dich und/oder deine Brand aussagen oder besonders erfolgreich waren.
Agentur-Tipps, um Instagram Marketing weiter voranzutreiben
Neben den aktuellen Trends für deinen Content auf Instagram haben wir dir noch drei unserer Agentur-Top-Tipps zusammengestellt, die dein Instagram Marketing weiter nach vorne bringen:
Finde deinen Rhythmus
Vielleicht fragst du dich, wie oft du eigentlich auf Instagram posten solltest. Doch wie immer im Marketing heißt es auch hier: Es kommt ganz drauf an. Üblicherweise posten Brands im Schnitt 3–4-mal in der Woche neue Feedbeiträge. Bei den Stories darf es ruhig etwas mehr sein. Allgemein ist die Postingfrequenz jedoch abhängig von den eigenen Kapazitäten und Ressourcen.
Ist ausreichend Zeit vorhanden, um Beiträge vorzubereiten? Können diese sowohl visuell als auch auf textlicher Ebene umgesetzt werden? Sollte man gegebenenfalls eine externe Agentur beauftragen? All das sind Fragen, die du dir im Vorfeld stellen solltest. Auch ist nicht zu vergessen, dass bei erhöhter Quantität die Qualität der Posts nicht leiden darf. Denn posten nur um des Postens Willen hat noch keinen Account erfolgreich gemacht.
Stets Neues ausprobieren
Lass dich von anderen Accounts inspirieren und probiere neue Content-Formate aus. Steigt deine Reichweite? Werden deine Inhalte gern geteilt? Treten die richtigen Personen, sprich Menschen aus deiner Zielgruppe, in Kontakt mit dir? Wenn du feststellst, dass du mit den Inhalten nicht so erfolgreich bist, wie andere, dann justiere nach, beobachte eine Weile und werte wieder aus.
Wichtig ist es, neugierig und offen für Neues zu bleiben und die Sprache deiner Zielgruppe zu sprechen. Auch wenn du eine Social-Media-Strategie hast, die momentan deine Ziele verwirklicht, solltest du flexibel bleiben und mutig auch mal Neues ausprobieren. So verlierst du den Anschluss zu deiner Zielgruppe nicht. Frage dich daher bei aktuellen Trends, ob du sie so interpretieren kannst, dass sie zu deiner Marke und deinen Unternehmenswerten passen.
Beiträge verlängern durch Bewerben von Posts
Wenn Beiträge besonders aufwändig waren oder eine bestimmte Message/ein bestimmter Zweck mit einem Posting verfolgt wurden, dann ist es immer sinnvoll, diese Beiträge auch zu bewerben. Das Bewerben eines Beitrags kann dabei helfen, dass mehr Personen darauf reagieren, ihn teilen und kommentieren. Du erreichst möglicherweise auch neue Personen, die wahrscheinlich an deiner Seite oder an deinem Unternehmen interessiert sind, dich aber noch nicht abonniert haben.
Fazit: Trends stets mit dem eigenen Brand Image vergleichen
Wir sind sehr gespannt, wie sich Instagram in diesem Jahr entwickeln wird und welche neuen Features es für uns alle bereithält. Alle, die Instagram nutzen, um sich oder ihre Brand bekannter zu machen, sollten immer am Puls der Zeit bleiben und sich den gegenwärtigen Trends bewusst werden. Wer neue Features smart umsetzt und auf eine trendaffine Kommunikation setzt, hat gute Chancen auf ein hohes Engagement und eine gesteigerte Brand Awareness. Wichtig ist es jedoch, das ganze immer mit dem Brand Image abzugleichen und sich bei allem Neuen und allen Trends selbst treu zu bleiben.