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Stories

Im Social-Media-Bereich bezeichnen Stories kurze, hintereinander ablaufende Video- oder Bildsequenzen, die eine Geschichte erzählen. Oft werden sie von Usern als mediale Statusmeldungen benutzt und zeigen, wo man sich gerade befindet und was man gerade tut. Stories sind meist nur für begrenzte Zeit, oft 24 Stunden, verfügbar und werden danach automatisch gelöscht. Oft können Stories durch Emojis, Text, Musik oder andere mediale Inhalte erweitert werden.

Grundprinzipien und Entstehung des Story-Formats

Die Social-Media-Plattform Snapchat führte Stories erstmals im Jahr 2013 ein. Die Funktion erfreute sich schnell großer Beliebtheit und verzeichnete ein rasantes Wachstum. Kurze Zeit später stellte Twitter die Funktion Moments vor, die den Stories sehr ähnelte. Instagram folgte im August 2016, WhatsApp im Februar 2017 und Facebook im März 2017. Inzwischen haben die meisten großen Social-Media-Player Story-Funktionen eingeführt oder experimentieren damit.

Stories bestehen aus kurzen Clips oder Bildern, die automatisch hintereinander abgespielt werden. Da sie nach 24 Stunden verschwinden, haben sie einen Event-Charakter und setzen sich so von den Bildern eines Albums oder den Beiträgen in der Timeline ab, die jederzeit abrufbar sind. Dieser Umstand verleitet User dazu, sich immer wieder über den Tag verteilt auf den Plattformen einzuloggen. Hier wird das FOMO-Prinzip bedient (vom englischen “fear of missing out”), das die zwanghafte Sorge beschreibt, eine wichtige soziale Interaktion oder ein spannendes Ereignis zu verpassen.­ [1] Dieses Phänomen ist besonders verbreitet unter Personen, die viel in sozialen Netzwerken unterwegs sind.

Verbreitung von Stories auf Social Media Plattformen

Snapchat gilt als Pionier der Stories und sorgt mit kontinuierlichen Weiterentwicklungen dafür, dass die Funktion trotz der inzwischen großen Konkurrenz relevant bleibt. Auch war Snapchat die erste Plattform, die Filter für Stories angeboten hat, mit denen Inhalte verändert und erweitert werden können.

Besonders beliebt sind derzeit die Stories auf Instagram. Hier wird ein stetiges Wachstum verzeichnet. Auch der Fokus Werbetreibender richtet sich hauptsächlich auf Instagram-Stories. Über 300 Millionen Instagrammer nutzen Stories.[2] Zudem bietet Instagram Möglichkeiten, Stories länger als 24 Stunden verfügbar zu machen. Einerseits hat die Plattform ein Archiv etabliert, in dem alte Stories gespeichert werden können, andererseits können besonders beliebte Stories als Highlights auf dem eigenen Profil hervorgehoben werden.

Bei Facebook wuchs die Teilnahme an der 2017 eingeführten Story-Funktion zunächst langsam. Erst als die Plattform die Möglichkeit anbot, Stories von der Schwester-Plattform Instagram automatisch auch auf Facebook zu posten, gingen die Nutzerzahlen nach oben. [3]

Auch andere Plattformen wie WhatsApp (Status), Twitter (Moments) und Google (AMP Stories) bieten mit unterschiedlichem Erfolg Story-Funktionen an.

Möglichkeiten für Unternehmen im Social Media Marketing

Da Stories sich immer größerer Beliebtheit erfreuen, haben auch viele Unternehmen die Funktion als Teil ihres Marketing-Mixes etabliert. Vor allem auf Instagram lässt sich auch auf organischem Weg eine große Reichweite erzielen. Dabei gilt wie für Stories von Privatpersonen, dass brandaktuelle Beiträge besonders erfolgreich sind. Berichte von Events, Einblicke hinter die Kulissen und Ähnliches bieten Unterhaltungswert und festigen die Markenbindung. Dabei kommt es nicht so sehr auf einen professionellen Look und ein ausgeklügeltes Konzept an. Vielmehr bestechen erfolgreiche Inhalte durch einen persönlichen Touch und Humor.

Viele Social-Media-Plattformen bieten für ihre Stories Werbemöglichkeiten. Hier können Premium-Inhalte an strategisch günstigen Positionen im Stories-Feed platziert werden. Außerdem werden durch spezielles Targeting genau abgestimmte Zielgruppen erreicht. Die Werbeinhalte können von kurzen Clips bis hin zu speziellen Angeboten gehen und direkt auf die Produktwebseite oder andere Zielseiten verlinkt sein.

Ein auf Instagram sehr beliebtes Format, um mehr Fans für ein Profil zu gewinnen, ist der sogenannte Story Takeover. Hier übernimmt eine populäre Person für die Dauer eines Events oder eines Tages die Stories eines anderen Profils. Oft führt dies zu besonders nahbaren Erlebnissen für die Zuschauer und bietet Cross-Marketing-Effekte für beide Parteien.

Quellenangaben

[1] Fear of missing out, Wikipedia, abgerufen am 22.11.2019
[2] Rentz, Ingo / Rondinella, Giuseppe, Die Stories-Funktionen der Social-Media-Giganten im Überblick, HORIZONT Online, abgerufen am 12.11.2019)
[3] Rentz / Rondinella, Die Stories-Funktionen der Social-Media-Giganten im Überblick, abgerufen am 12.11.2019